Bad Oldesloe. Kita-Initiative rund um Jana Schmidt erzielt Durchbruch im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Und was macht der Kreis?
Es ist ein großer Teilerfolg für die Initiative „Kita in OD – Zeit zu handeln“. Bad Oldesloe möchte die praxisintegrierte Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher nun wohl doch finanziell unterstützen. In der jüngsten Sitzung des Bildungs-, Sozial- und Kulturausschusses stimmte die Politik mehrheitlich dafür, die sogenannte PiA-Ausbildung mit 200.000 Euro im Jahr zu bezuschussen.
Bürgermeister Jörg Lembke hatte sich zuletzt kritisch über Mitfinanzierung geäußert
Damit erfüllt die Stadt Bad Oldesloe eine der Forderungen der Initiative rund um Gründerin Jana Schmidt, die in der Kreisstadt die Kita Moordamm leitet. Wie berichtet, fehlt es in Bad Oldesloe an Kita-Plätzen. Jedes Jahr gehen Eltern auf der Suche nach einem Betreuungsplatz leer aus. Wie anderenorts ist die Personalnot groß. Die Ausfallzeiten in den Kindertagesstätten sind hoch, immer wieder werden Betreuungszeiten verkürzt und Gruppen geschlossen.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, fordert die Initiative von der Stadt Bad Oldesloe die Mitfinanzierung der PiA-Ausbildung. Die ist im Gegensatz zur schulischen Ausbildung vergütet und soll mehr junge Menschen motivieren, den Beruf zu ergreifen. Zuletzt hatte sich Bürgermeister Jörg Lembke gegenüber unserer Redaktion kritisch über die Bezuschussung der Ausbildung geäußert. Begründung: Es sei nicht die Aufgabe einer Kommune, die Ausbildung für Dritte zu bezahlen.
Ob auch der Kreis die Ausbildung finanziert, wird im Jugendhilfeausschuss diskutiert
Das sah die Mehrheit der Fraktionen im Ausschuss anders. FBO, Grüne, Stadtfraktion, FDP und die Linke stimmten für den Beschlussvorschlag. CDU und SPD waren dagegen. Laut Empfehlung soll die PiA-Ausbildung für mindestens fünf Jahre mit 200.000 Euro jährlich von der Stadt bezuschusst werden. Endgültig beschlossen werden muss die Empfehlung des Ausschusses von der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 23. Februar, 19.30 Uhr, in der Festhalle (Olivet-Allee 2).
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Laut Beschlussvorschlag sollen von Kreis und Land möglichst weitere Fördermittel eingefordert werden. Ob der Kreis Stormarn die Ausbildung finanziell unterstützt, wird am Montag, 13. Februar, ab 19 Uhr im Jugendhilfeausschuss des Kreises im Kreistagssitzungssaal (Mommsenstraße 13) diskutiert. Sollten Stadt, Kreis und Land sich an der Finanzierung beteiligen, könnten noch im Jahr 2023 etwa zehn PiA-Stellen in der Kreisstadt finanziert werden.