Bargteheide. JfJ plant als nächste Aktion gemeinsame Demonstration mit weiteren Interessensgruppen. Außerdem wird Bürgerbegehren vorbereitet.

Das Ergebnis der jüngsten Sitzung der Bargteheider Stadtvertretung sieht die Initiative Jugend für Jugend(JfJ) als Debakel. Die Gruppe hatte sich immer wieder dafür eingesetzt, dass die Stadt ihr Räume in der Villa Wacker zur Nutzung zur Verfügung stellt. Zuletzt hatten einige Jugendliche die Villa kurzzeitig besetzt, um so nach eigenen Aussagen auf die lang andauernden Missstände in der Bargteheider Jugendpolitik aufmerksam zu machen.

Doch im Verlauf der Sitzung zeichnete sich schnell ab, dass die Politiker nicht gewillt waren, die Villa Wacker als Rückzugsort für die Jugendlichen in Betracht zu ziehen. Ganz im Gegenteil wurden alle Wünsche und Argumente der Initiative rigoros abgelehnt. Fast 100 weitere Jugendliche und Unterstützer verfolgten eine Debatte, in der die Bedürfnissen der Bargteheider Jugendlichen ihrer Meinung nach keine Berücksichtigung fanden.

Erneute Besetzung der Villa Wacker schließt die Gruppe aus

„Viele Bürger*Innen aus Bargteheide rieten uns daher, die Villa nun erneut zu besetzen“, heißt es in einer schriftlichen Erklärung von JfJ. Doch da ihnen bei erneuter Besetzung mit massiver polizeilicher Gewalt gedroht worden sei und „zumindest wir unseren Teil der Abmachung einhalten wollen“, sei das keine Option.

JfJ mahnt stattdessen die Politik, sich an ihren Teil der Abmachung zu halten und Alternativen zur Villa Wacker aufzuzeigen. „Wir für unseren Teil sind und bleiben lösungsorientiert“, schreibt die Initiative. Jedoch brauche die Jugend dringend selbstverwaltete Räumlichkeiten. „Der Kampf um die Villa ist allerdings aufgrund der politischen Interessen aussichtslos.“

Initiative erarbeitet Bedürfnis- und Forderungskatalog

Da sich aktuell keine zeitnahe Lösung abzeichne, fordern die Jugendlichen jetzt statt Zugang zur Villa einen Neubau nach dem Vorbild des JuKi 42 in Ahrensburg oder des Oldesloer Inihauses. In diesem Zusammenhang kündigt die Initiative an, einen Bedürfnis- und Forderungskatalog zu erarbeiten und darin selbst alternative Vorschläge aufzuführen.

Mit einer gemeinsamen Demonstration mit anderen Gruppierungen durch Bargteheide am Sonnabend, 26. November, will JfJ nach eigenen Angaben die Aufmerksamkeit auf „die vielen Missstände in Bezug auf Jugendliche in dieser Stadt lenken“ und ihre Kräfte bündeln.

Jugendliche erwarten, dass Politik Versprechen einlöst

Um den Handlungsdruck auf die Politik zu erhöhen, hat die Vereinigung außerdem geplant, über den Kinder- und Jugendbeirat eigene Anträge einzubringen.

Der Sprecher der JfJ, der 18 Jahre alte Schüler Jonas Bewig, sagt: „Sollten die gegebenen Garantien weiterhin nicht eingelöst werden oder die Ergebnisse erneut die Unterdrückung der Jugend zur Folge haben, werden wir in naher Zukunft ein Bürgerbegehren ins Leben rufen.“ Die Vorbereitungen für dieses Verfahren liefen bereits. Und weiter meint Bewig: „Die Politik kann nun entscheiden, ob all dies nötig sein muss.“