Ahrensburg. Umweltausschuss greift Thema der Umgehungsstraße wegen einer entsprechenden Petition auf. Die Positionen dazu sind gespalten.

Das Dauerthema Südtangente hat erneut Politik und Verwaltung in der Schlossstadt beschäftigt, diesmal bei der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses. Anlass war die vor Kurzem eingereichte Petition für den Bau der Umgehungsstraße im Süden Ahrensburgs, um die Stadtteile Ahrensfelde, Waldgut Hagen und Siedlung Hagen vom Verkehr zu entlasten. Diese hatten rund 1100 Bürger unterschrieben.

Laut Tagesordnung sollte es im Umweltausschuss um die „landschaftsplanerische Bewertung“ der Tangente gehen. Letztlich kam es aber erneut zu einem Austausch allgemeiner Argumente und Fragen rund um die neu zu planende Straße. So betonte Stephan Schott, Fachdienstleiter für Straßenwesen im Rathaus, dass eine Südtangente eine Ausnahme nach dem europäischen Umweltrecht darstelle. „Es muss vor allem geprüft werden, ob es auch Alternativen für eine Umgehungsstraße gibt.“

Grüne lehnen die Umgehungsstraße ab

Der CDU-Stadtverordnete Eckehard Knoll bekräftigte die Notwendigkeit der Südtangente, indem er auf die Zahlen des Autoverkehrs hinwies, die nach dem geplanten Neubau einer Brücke für die Straße Brauner Hirsch anstelle des bisherigen Bahnübergangs noch weiter steigen würden. „Dann werden pro Tag rund 10.000 Autos durch Ahrensfelde rollen und etwa 12.000 durch den Hagen.“

Die Haltung der Ahrensburger Grünen machte demgegenüber der Stadtverordnete Christian Schmidt deutlich. „Wir lehnen die Südtangente ab, weil sie ökologisch schädlich ist und es bessere Alternativen gibt.“ Auf Abendblatt-Nachfrage nach der Sitzung nannte er als solche Alternativen eine allgemeine Reduzierung und bessere Steuerung des Autoverkehrs im Ahrensburger Süden, etwa durch dichtere Taktung und niedrige Preise im öffentlichen Nahverkehr sowie durch mehr Tempo-30-Zonen.

Bauausschuss soll Alternativen zur Entlastung des Südens prüfen

In der Einwohnerfragestunde hatte zuvor Peter Körner, Vorsitzender des Vereins „Dorfgemeinschaft Ahrensfelde“, für den Bau der Südtangente plädiert. „Aus den Fahrzeugen, die täglich den Bereich Dorfstraße/Brauner Hirsch passieren, ergäbe sich eine Schlange von Ahrensburg bis zur Lübecker Stadtgrenze“, sagte Körner. Für die Anwohner sei dies ein „täglicher Wahnsinn“.

Das Thema Südtangente wird auch weiterhin Politik, Verwaltung und Bürger beschäftigen. Auf Beschluss des Bauausschusses wird derzeit geprüft, mit welchen Alternativen die Verkehrsbelastung im Ahrensburger Süden eingedämmt werden könnte. Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen.