Teil 2: Barsbüttel/Oststeinbek Was kommt 2018 auf Sie zu? Was sind die Projekte vor Ihrer Haustür? Ein Überblick des Abendblatts.
Wo soll ein Neubaugebiet entstehen? Wo kann sich Gewerbe ansiedeln? Diese Fragen möchte Oststeinbek im Entwurf für den Flächennutzungsplan beantworten. Zudem setzt die Gemeinde auf Digitalisierung und macht den Weg für den Bau von Seniorenwohnungen frei. In Barsbüttel werden indes die Planungen für ein neues Dorfgemeinschaftshaus konkreter und die Sanierung des Rathauses beginnt.
Projekte in Barsbüttel
1 Pastorat in Willinghusen wird zur Kita umgebaut
Im ehemaligen Pastorat im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen sollen künftig 40 Kinder betreut werden. Die Gemeinde möchte das Haus 2018 für rund 560.000 Euro umbauen lassen. Barsbüttel selbst investiert rund 120.000 Euro. Den Rest zahlen der Bund, Land und Kreis. Die Förderanträge sowie ein Bauantrag sollen 2018 gestellt werden, sodass im selben Jahr der Umbau beginnen könnte. Bürgermeister Thomas Schreitmüller rechnet damit, dass die zwei Elementargruppen Ende 2018, Anfang 2019 dort einziehen können. Träger der Kita wird der Kirchengemeindeverband.
2 Für das Dorfgemeinschaftshaus beginnt die Raumabstimmung
Ein großer Versammlungsraum und was noch? Mit dieser Frage wird sich die Gemeinde 2018 bei der Planung des neuen Dorfgemeinschaftshauses neben dem Sportplatz und der Grundschule in Willinghusen beschäftigen. Vereine sollen in die Raumabstimmung eingebunden werden. Steht ein Konzept, soll noch 2018 Bauantrag gestellt und das Projekt ausgeschrieben werden. Erst 2019 soll der zwei Millionen Euro teure Bau beginnen.
3 Spatenstich für zwei Häuser mit acht Wohnungen
An der Barsbütteler Landstraße im Ortsteil Willinghusen sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit je vier Wohneinheiten gebaut werden. Dort soll bezahlbarer Wohnraum entstehen. Die Gemeinde selbst ist Vermieter. Läuft alles nach Plan, könnte im Spätsommer der Spatenstich erfolgen. Kosten für den Bau: rund 1,2 Millionen Euro.
4 Fünf bis sechs Baugrundstücke in Willinghusen werden verkauft
Die Gemeinde verkauft fünf bis sechs Baugrundstücke an der Stemwarder Landstraße Ecke Glinder Weg. Pro Quadratmeter sind 300 Euro angesetzt. Zunächst können sich nur Bürger aus Barsbüttel bewerben. Die Politik diskutiert zudem, ob Familien ein Preisnachlass pro Kind gewährt wird. Die Grundstücke liegen auf einem 5800 Quadratmeter großen Areal, auf dem auch ein Mehrfamilienhaus mit 20 Wohnungen entstehen soll. Mit einem Jahr Verspätung soll die Fläche 2018 erschlossen werden.
5 Ausbau der Straße Bei den Tannen südlich der A 24
Die Anliegerstraße Bei den Tannen südlich der Autobahn 24 ist in einem sehr schlechten Zustand und muss dringend erneuert werden. Deswegen beginnt 2018 die Planung, für die im Haushalt 100.000 Euro vorgesehen sind. Mit den Bauarbeiten ist vor 2019 jedoch nicht mehr zu rechnen.
6 Sanierung der Rathauses beginnt nach zahlreichen Verzögerungen
Nach zwei Bürgerentscheiden gegen einen Neubau des Rathauses beginnt 2018 die Sanierung des in den 70er-Jahren erbauten Verwaltungsgebäudes. Im Haushalt für 2018 sind 5,7 Millionen eingeplant. Bis Ende 2019 soll zudem ein Anbau fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten betragen mehr als acht Millionen Euro.
7 Feuerwehr Barsbüttel soll eine neue Drehleiter bekommen
Die Ortswehr Barsbüttel soll eine neue Drehleiter für rund 700.000 Euro bekommen. 2018 soll das Feuerwehr-Spezialfahrzeug bestellt werden, mit einer Lieferung ist erst in 2019 zu rechnen.
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Projekte in Oststeinbek
8 80 Seniorenwohnungen sollen an der Brückenstraße entstehen
Auf einem rund 1,8 Hektar großen Areal gegenüber der Feuerwehr an der Brückenstraße sollen 80 Seniorenwohnungen gebaut werden. Noch vor der Kommunalwahl im Mai soll es einen Aufstellungsbeschluss geben, sodass auch ein Bebauungsplan im selben Jahr stehen könnte. Der Investor, der rund 15 Millionen in die Anlage investiert, rechnet mit einer Bauzeit von 12 bis 15 Monaten.
9 Entwurf des Flächennutzungsplans wird in Kiel eingereicht
Bis Ende 2018 soll klar sein, welche Flächen in Oststeinbek als Wohngebiete ausgewiesen werden, wo weitere Gewerbebetriebe angesiedelt werden könnten oder wo nur landwirtschaftliche Betriebe möglich sind. Laut Bürgermeister Jürgen Hettwer möchte die Gemeinde den Entwurf des Flächennutzungsplans für ganz Oststeinbek beim Innenministerium einreichen, das diesen genehmigen muss.
10 Oststeinbek investiert in die Digitalisierung
Wie erreichen wir auch junge Menschen über digitale Medien? Wie stellt sich die Verwaltung künftig auf? In einem Projekt sollen diese Fragen geklärt werden Dafür investiert die Gemeinde 10.000 Euro. Für 40.000 bis 50.000 Euro bekommen alle Gemeindevertreter Tablets, damit Sitzungsvorlagen nicht gedruckt werden müssen. Zudem bekommen die Mitarbeiter des Bauhofs kleine mobile Computer.
11 Bauhof und Feuerwehr in Havighorst könnten umziehen
2018 soll geklärt werden, ob die Feuerwehr und der Bauhof in Havighorst auf die andere Seite der Dorfstraße umziehen werden. Die Verwaltung verhandelt mit dem Eigentümer über den Verkauf der Fläche. Werden sich beide einig, folgen Bodengutachten. Zudem wird geprüft, ob der Bau auf dem Grundstück realisierbar ist.
12 Barrierefreier Umbau von elf Bushaltestellen wird geplant
Die Möllner Landstraße wird 2019 saniert. Die Gemeinde möchte dies nutzen und die elf Bushaltstellen an der Straße barrierefrei umbauen. Die Planungen dafür beginnen 2018. Pro Bushaltestelle sind 35.000 Euro im Haushalt eingeplant. Die Gemeinde rechnet mit einer Förderung von 245.000 Euro.
Das wünschen sich die Bürger
„Kultur erhalten“
Birte Jedamzick (54), kaufmännische Angestellte aus Barsbüttel, wünscht sich, dass nicht immer alles platt gemacht und neu gebaut wird. „Leider ist hier kaum noch Kultur erhalten geblieben.“ Die gebürtige Barsbüttelerin erinnert sich dabei an die alten Villen, die alle abgerissen wurden oder an die früheren Kopfsteinpflasterstraßen. „Der Wochenmarkt war früher an der Kirche, das war schön. Jetzt ist er neben Geschäften auf einem Parkplatz.“ Dabei spreche sie sich nicht gegen etwas Neues aus. „Beispielsweise ist Ratzeburg eine moderne Stadt, die ihren alten Kern erhalten hat.“ Doch es sind nicht nur alte Gebäude, die Barbüttel ausgemacht haben. „Früher hatten wir hier noch Dorfrituale wie das Maibaumfest.“ Auch wenn es für vieles zu spät sei, wünscht sie sich, dass bei einigen Sachen auch auf die Bürger gehört werde.
„Mehr Polizeipräsenz“
Hans-Jürgen Vieregge (69) aus Oststeinbek ist Betreiber eines Zeitschriftengeschäfts. Er wünscht sich mehr Polizeipräsenz in der Gemeinde und dass die Beamten auch mal Verkehrskontrollen im Ort machen. „Ich fahre morgens zwischen 5.30 Uhr und 6.00 Uhr zur Arbeit. Auf der Möllner Landstraße wird zu diesem Zeitpunkt gerast. Fußgänger müssen dort beim Überqueren der Straße verdammt aufpassen. Als Radfahrer meide ich sogar schon diese Straße und fahre durch die Wohngebiete.“ Auch die Polizei habe er mal gebeten, an der Möllner Landstraße zu kontrollieren. „Die sagten aber nur, dass die Polizei in Bad Oldesloe dafür zuständig ist und die erst etwas unternehme, wenn hier etwas passiert. Soweit muss es doch nicht kommen. Auch eine Blitzampel oder eine Tempoanzeige könnten doch helfen.“
„Bezahlbares Wohnen“
Jürgen Kruse (72), Rentner aus Oststeinbek, wünscht sich von der Politik, dass mehr Wohnraum für Senioren geschaffen wird. Er möchte mit seiner Ehefrau (69) in der Gemeinde wohnen bleiben. „Wir haben hier ein Haus mit Garten. Irgendwann wird uns das aber bestimmt zu viel.“ Doch in der Gemeinde gebe es einen Mangel an altersgerechten Wohnungen. „Das ist beispielsweise in Glinde besser, das schon früher mit dem Bau von Seniorenwohnungen angefangen hat.“ Aber nicht nur auf die älteren Oststeinbeker müsse bei der Wohnbebauung Rücksicht genommen werden. „Wir brauchen auch bezahlbare Wohnungen. Viele Familien können die hohen Mieten gar nicht mehr bezahlen oder sich gar ein Haus leisten.“ Da müsse etwas in Oststeinbek passieren. „Denn viele wollen hier bleiben, weil das Gesamtpaket ansonsten stimmt.“
Das wurde aus den Projekten der Agenda 2017
Oststeinbek und Barsbüttel hatten sich für dieses Jahr viel vorgenommen. Doch was ist aus den Projekten in 2017 geworden?
In Oststeinbek sollten 212 Straßenlaternen neue Köpfe mit LED-Lampen bekommen. Dieses Projekt ist auf 2018 verschoben. Grund ist eine Gesetzesänderung, nach der Kommunen den Ausbaubeitrag abschaffen können. Dies ist Ende Dezember beschlossen worden.
Auch die Erneuerung des Dachs der Walter-Ruckert-Sporthalle ist auf unbestimmt Zeit verschoben worden. Ein Gutachter soll zum Ergebnis gekommen sein, dass der Schaden kleiner ist als zunächst angenommen. Ebenfalls nicht im Zeitplan ist der Bau von bis zu 90 Seniorenwohnungen zwischen dem Querweg und Hamburger Kamp. Dort sollte es 2017 eine Baugenehmigung geben. Doch der Eigentümer verkauft nun doch nicht und will selbst Seniorenwohnungen bauen. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan ist gefasst.
Keine neue Kita An der Barsbek in Barsbüttel
Planmäßig ist der Architektenwettbewerb für den Neubau der Grundschule gestartet. Ende Mai soll der Gewinner feststehen. Auf dem Rathausparkplatz ist auch eine E-Ladesäule für Autos gebaut worden.
In Barsbüttel sollte eine Kita für 60 Kinder An der Barsbek für rund 2,17 Millionen entstehen. Diesen Plan hat die Gemeinde verworfen, weil sich die Möglichkeit mit dem ehemaligen Pastorat (Punkt 1) ergab. Auch soll es keinen Bedarf mehr für eine Krippe geben.
Erschließung Grundstück an Stemwarder Straße erst 2018
Verzögerungen gibt es auch beim Bau von zwei Mehrfamilienhäusern an der Stemwarder Landstraße. 2017 sollte das Grundstück erschlossen werden. Das ist jetzt für 2018 geplant. Mit einem Jahr Verspätung soll auch das Feuerwehrgerätehaus in Stellau eine neue Fahrzeughalle bekommen.
Planmäßig erfolgte die Erweiterung der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule und der Grundschule Barsbüttel. Auch die Tartanbahn am Sportplatz am Soltausredder wurde saniert. Im vollem Gange sind die Arbeiten für einen neuen EDV- und Werkraum in der Grundschule Willinghusen sowie der Bau eines Kunstrasenplatzes in Willinghusen.