Barsbüttel. Der Umbau kostet rund 550.000 Euro. Die Fertigstellung ist für 2018 geplant. Der Kirchenkreis Hamburg-Ost übernimmt die Trägerschaft.

Im Garten ist das Gras inzwischen so hoch gewachsen, dass zum Kürzen nur noch eine Sense hilft. Kein Wunder, denn seit Pfingsten steht das Pastorat im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen leer. Dieser Zustand wird sich aber nun im kommenden Jahr ändern. Das Gebäude wird zu einer Kindertagesstätte umgebaut. Die Kosten belaufen sich auf rund 550.000 Euro inklusive Inventar und Gestaltung des Außenspielbereichs.

„Der Umbau wird frühestens Mitte 2018 fertig sein“, sagt Jan Greve, Fachdienstleiter Bildung und Kultur im Barsbütteler Rathaus. Der Kirchenkreis Hamburg-Ost übernimmt die Trägerschaft. In der in den 60er-Jahren gebauten Immobilie mit weißem Anstrich sollen zwei Elementargruppen mit Platz für 40 Kinder unterkommen.

Zuletzt wohnt Pastorin Schmidt-Soltau in dem Haus

Zuletzt hatte in dem Haus an der Straße Lohe Kirsten Schmidt-Soltau gelebt. Die Pastorin wechselte als Seelsorgerin in ein Gefängnis. Sie hatte in der evangelischen Kirchengemeinde St. Johannes in Glinde, zu der auch Willinghusen gehört, eine halbe Stelle inne. Für eine Nachfolge wollte der zuständige Kirchenkreis Hamburg-Ost nur noch eine Viertelstelle bewilligen – das war für mögliche Bewerber zu unattraktiv. Also gab es keinen Ersatz.

Deshalb unterbreite die Kirche Barsbüttel ein Angebot, das Gebäude zu mieten. Die Gemeinde wollte sich aber nicht schnell entscheiden. Andererseits konnte sich Glindes Pastor Sören Neumann-Holbeck auch eine weitere Nutzung durch die Kirche vorstellen, zum Beispiel für einen Seelsorger, der mit einer vollen Stelle in einer größeren Region tätig ist und die evangelischen Gemeinden im Umkreis unterstützt. Darum lud er die sechs Kirchengemeinden aus Südstormarn, Barsbüttel, Glinde, Oststeinbek, Neuschönningstedt, Ohe und Reinbek, im Juni zu einer Zukunftswerkstatt.

Zustimmung der Gemeindevertretung gilt als sicher

Schließlich legte sich die Kirche auf die Schaffung einer neuen Kita fest. Das kam bei den Kommunalpolitikern gut an. Auf seiner jüngsten Sitzung sprach sich der Finanzausschuss einstimmig für die Umsetzung aus. Bürgermeister Thomas Schreitmüller soll die Verhandlungen mit der Kirche jetzt abschließen. Die Zustimmung der Gemeindevertretung am 28. September gilt als sicher.

„Das Projekt ergibt Sinn, weil das Betreuungsangebot in Willinghusen nicht ausreichend ist. Ganz im Gegensatz zum Hauptort Barsbüttel“, sagt Rainer Eickenrodt, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB). Ursprünglich wollte die Gemeinde eine neue Kita an der Straße An der Barsbek für 1,9 Millionen Euro bauen. Dieses Projekt ist wegen der neuen Möglichkeiten in Willinghusen nun vorerst gestoppt. Im günstigsten Fall zahlt Barsbüttel für den Umbau des Pastorats nur 117.000 Euro, hofft auf einen 412.500-Euro-Zuschuss von Bund und Land. Der Kreis könnte 20.600 Euro beisteuern.