Ahrensburg. Straßenbauprojekte mussten verschoben werden, weil Ingenieure fehlen. Jetzt gibt es Grund zum Optimismus.

Das Ahrensburger Tiefbauamt leidet seit Jahren unter Personalmangel. Zuletzt war die Behörde, die für den Bau und die Sanierung von Straßen, Wegen und Brücken zuständig ist, kaum noch handlungsfähig. Nun gibt es Grund zum Optimismus: Wie Bürgermeister Eckart Boege am Montag im Hauptausschuss sagte, konnte die Verwaltung in den vergangenen Wochen zwei der vakanten Ingenieurstellen besetzen. Ein weiterer Ingenieur soll am 1. Januar im Rathaus anfangen.

„Uns ist es gelungen, die Zahl der unbesetzten Stellen in der Verwaltung in den vergangenen Monaten von weit über 40 auf jetzt noch etwa 20 zu halbieren“, sagte Boege. Auch in anderen Fachbereichen wie dem Einwohnermeldeamt und der IT hätten Posten neu besetzt werden können.

Personalnot im Bauamt: Bürgermeister verkündet Neueinstellungen

„In vielen Bereichen haben wir das Soll des Stellenplans erreicht, das ist ein großer Schritt“, so der Bürgermeister. Nichtsdestotrotz seien einzelne Abteilungen, insbesondere der Fachdienst Straßenwesen, wie das Tiefbauamt formal heißt, weiterhin „weit von einer ausreichenden Besetzung entfernt.“

Von den zehn Vollzeitstellen in der Behörde sind demnach weiterhin vier vakant, darunter auch die Posten der Fachdienstleitung und ihres Stellvertreters. Eine entsprechende Sammelausschreibung läuft weiter. Insbesondere fehlt es an Bauingenieuren mit dem Fachgebiet Verkehr.

Konkurrenz durch die freie Wirtschaft macht Verwaltung zu schaffen

Als Grund für den Bewerbermangel nennt Boege die Konkurrenz durch die freie Wirtschaft, die mit höheren Gehältern und besseren Konditionen locke. Aufgrund der Vorgaben des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) und des Beamtenbesoldungsrechts sei der Spielraum der Verwaltung begrenzt, wenn es um das Werben von Mitarbeitern gehe.

Die Lage im Tiefbauamt war zuletzt dramatisch. In der ersten Jahreshälfte waren nur drei der acht Ingenieurstellen besetzt. Im Juni schmiss auch noch die neue Fachdienstleiterin nach nur sechs Monaten hin. Ihr Vorgänger, der langjährige Tiefbauamtsleiter Stephan Schott, war Mitte Mai 2022 nach Hamburg gewechselt.

Dringend notwendige Straßenbaumaßnahmen mussten verschoben werden

Aufgrund fehlenden Personals musste Ahrensburg in den vergangenen Jahren mehrere dringend notwendige Straßenbaumaßnahmen auf unbestimmte Zeit verschieben, darunter die Sanierung des Waldemar-Bonsels-Wegs und des Trogs der Woldenhorn-Unterführung.

Mit verzweifelten Mitteln versuchte die Verwaltung, Bewerber anzulocken. Unter anderem wurden Angestelltenstellen für Beamte geöffnet und die Möglichkeit einer Fachkräftezulage für Mitarbeiter in besonders unterbesetzten Abteilungen eingeführt. Auch Anzeigenkampagnen und einen Headhunter setze die Verwaltung ein.

Politiker beschließen Zuschuss zum 49-Euro-Ticket für Rathausmitarbeiter

„Wir haben neue Wege ausprobiert, die sich bewährt haben“, sagt Boege. Als weitere Maßnahme, um die Attraktivität des Rathauses als Arbeitgeber zu steigern, hat der Hauptausschuss am Montag die Einführung eines Mitarbeiterzuschusses von monatlich 30 Euro für das 49-Euro-Ticket beschlossen. Die Kosten liegen bei 72.000 Euro im Jahr, wenn 200 Beschäftigte das Angebot nutzen.