Ahrensburg. Statt 2028 soll die Trasse bereits im zweiten Halbjahr 2027 generalüberholt werden. Warum es aber bei der Vollsperrung bleiben wird.

Die Strecke Hamburg-Lübeck, eine der meistgenutzten Bahnverbindungen in ganz Norddeutschland, soll bereits im zweiten Halbjahr 2027 und damit rund sechs Monate früher saniert werden als ursprünglich geplant. Darauf haben sich das Bundeswirtschaftsministerium und die Deutsche Bahn (DB) beim jüngsten Schienengipfel in Frankfurt am Main geeinigt. Die Trasse, die zu einem Großteil durch Stormarn führt, steht überdies durch den Bau der S4 im Fokus. Mit dem ersten Spatenstich für den das Kreisgebiet betreffenden dritten Bauabschnitt rechnet die Bahn bislang im ersten Quartal 2027. Ende 2029 sollen dann die ersten Züge der S4 durch den Kreis rollen.

Wie bereits berichtet, wird es bei der Generalüberholung der Strecke Hamburg-Lübeck zu einer Vollsperrung von bis zu einem halben Jahr kommen. Das sei notwendig, um die notwendigen Arbeiten möglichst schnell und effizient durchführen zu können, so die Bahn. „Dadurch können wir durcharbeiten, kommen weg vom Klein-Klein einzelner Baumaßnahmen und können mit schweren Baumaschinen an die Strecke“, erklärte der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner.

Bahn verspricht „leistungsstarkes Konzept“ für die Bauphase

Für die rund 30.000 Bahnfahrer auf der Strecke wird die Vollsperrung unterdessen erhebliche Beeinträchtigungen mit sich bringen. Dazu gehören unter anderem Schienenersatzverkehr mit Bussen und deutlicher Zeitverzug. „Umso wichtiger ist es, dass die geplanten Sperrungen rechtzeitig kommuniziert und die Betroffenen eng eingebunden werden“, betont Bundeswirtschaftsminister Volker Wissing (FDP). Die Mühen und Anstrengung seien es aber wert, um hinterher auf der Schiene viel besser unterwegs sein zu können.

Für die Dauer der Generalsanierung verspricht die Bahn in Kooperation mit anderen Eisenbahnunternehmen und Verkehrsbetrieben „ein leistungsstarkes Verkehrskonzept“. Dazu gehöre etwa die Ertüchtigung von Umleitungsstrecken, um die Einschränkungen für Reisende und Güterverkehrskunden während der Bauzeit möglichst gering zu halten.

S4- Ahrensburg wird für zwei Jahre zur Großbaustelle

Am Umbau des Bahnhofs Bargteheide scheiden sich die Geister

Bahn vollzieht Kehrtwende beim Lärmschutz in Stormarn

Bis 2030 sollen auf 40 verschiedenen Strecken bundesweit insgesamt 4000 Kilometer Schiene generalsaniert werden. Sie sind dann Teil eines sogenannten „Hochleistungsnetzes“ mit einem Umfang von 9000 Kilometern. Insgesamt hat das Schienennetz in Deutschland eine Gesamtlänge von 34.000 Kilometern.

In das größte Infrastrukturprogramm seit der Bahnreform 1994 werden Bund und Bahn rund 40 Milliarden Euro investieren. 11,5 Milliarden stammen aus dem Etat des Verkehrsministeriums, gegenfinanziert vor allem aus einer Erhöhung der Lkw-Maut. Weitere 12,5 Milliarden sollen aus dem Klima- und Investitionsfonds fließen - einem Sondertopf der Bundesregierung. Drei Milliarden Euro muss die Bahn aus Eigenmitteln selbst beisteuern.