Ahrensburg. Planungsunterlagen für S-Bahn nach Bad Oldesloe werden im September ausgelegt. So können sich Bürger über das Projekt informieren.
Über Kosten und Nutzen der geplanten S4 von Hamburg-Altona nach Bad Oldesloe wird in Ahrensburg seit Jahren heftig diskutiert. Am Donnerstag, 7. September, können sich Interessierte selbst ein Bild von dem Großprojekt machen. Zum Auftakt des Planfeststellungsverfahrens für den Stormarn betreffenden dritten Bauabschnitt von der schleswig-holsteinischen Landesgrenze bis zum Bahnhof Ahrensburg-Gartenholz lädt die Deutsche Bahn von 17.30 bis 20 Uhr zur „S4-Arena“ in das Peter-Rantzau-Haus (Manfred-Samusch-Straße 9).
Das S4-Projektteam wird im Stil eines Marktes an mehreren Ständen Informationen zu verschiedenen Themenbereichen anbieten. Außerdem ist eine Podiumsdiskussion mit Befürwortern und Gegnern des Vorhabens geplant. „Wir möchten eine Gesprächsatmosphäre schaffen, in der sich jeder Gast aufgerufen fühlt, sich an der Diskussion zu beteiligen“, sagt Gesamtprojektleiterin Amina Karam.
S-Bahn nach Bad Oldesloe: Bahn lädt zur S4-Arena nach Ahrensburg
Neben allgemeinen Information zum Planungsstand soll es laut Bahn vor allem um die drei Konfliktthemen Lärmschutz in der Innenstadt, Baulogistik und Schutzgebiet Tunneltal gehen. Zu allen drei Bereichen werde man Alternativvorschläge mitbringen und diese mit den Gästen diskutieren. Außerdem soll es für Bürger die Möglichkeit geben, Lärmsimulationen zu testen.
Noch im September legt die Anhörungsbehörde – das schleswig-holsteinische Verkehrsministerium – die Unterlagen für den Planfeststellungsabschnitt 3 (PFA3) offiziell aus. Bürger, Behörden und Organisationen haben dann einen Monat lang Zeit, die Dokumente einzusehen. Im Anschluss können sie Anmerkungen und Einwände einbringen.
2029 sollen die Züge zwischen Hamburg-Altona und Bad Oldesloe rollen
Die S4 bis Bad Oldesloe soll 2029 in Betrieb gehen. Zwischen Hamburg-Hasselbrook und Ahrensburg werden für die S-Bahn zwei zusätzliche Gleise verlegt, weiter bis Ahrensburg-Gartenholz ein Gleis. Auf Hamburger Gebiet wird bereits seit Mai 2021 gebaut. Bis Rahlstedt könnte die Neubaustrecke schon Ende 2027 fertiggestellt sein.
Die jüngste Kostenschätzung liegt bei 1,85 Milliarden Euro. Der Bund übernimmt mit circa 84 Prozent den Großteil. Die restlichen rund 290 Millionen Euro teilen Hamburg (70 Prozent) und Schleswig-Holstein (30 Prozent) unter sich auf.
Auf Ahrensburg kommt eine Reihe von Großbaustellen zu
Der dritte Bauabschnitt ist 8,3 Kilometer lang und befindet sich komplett auf Ahrensburger Gebiet. Für Widerstand sorgen in der Schlossstadt vor allem geplante, bis zu sechs Meter hohe Lärmschutzwände entlang der Trasse und die Notwendigkeit, Bauarbeiten im Naturschutzgebiet Tunneltal auszuführen. Zudem werden sich in der Schlossstadt über Jahre Großbaustellen aneinanderreihen.
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Im PFA3 werden unter anderem vier Eisenbahn-, drei Straßen- und zwei Fußgängerbrücken neu und umgebaut. Hinzu kommt ein Fußgängertunnel zum S-Bahnhof Ahrensburg West, der ebenfalls neu entsteht. Die bestehenden Stationen müssen umfangreich umgestaltet werden. Die neue S-Bahn soll Stormarn zuverlässiger an Hamburg anbinden. In der Hauptverkehrszeit ist ein Zehn-Minuten-Takt bis Ahrensburg vorgesehen.
Einwohnerversammlung für den 27. September geplant
Um das Planfeststellungsverfahren zu begleiten, hat die Stadt Ahrensburg extra eine Arbeitsgruppe aus Kommunalpolitikern, Rathausmitarbeitern und externen Fachleuten gegründet. Für Mittwoch, 27. September, ist eine Einwohnerversammlung im Alfred-Rust-Saal terminiert.