Ahrensburg. Einwohnermeldeamt zieht in renovierte Räume. Container und lange Wartezeiten sollen Geschichte sein. Was sich genau ändert.
Den Personalausweis verlängern, den Wohnsitz ummelden oder einen Reisepass beantragen: Wer in den vergangenen Monaten einen Termin beim Einwohnermeldeamt in Ahrensburg machen wollte, der brauchte viel Geduld und starke Nerven. Nicht nur waren die Wartezeiten für einen Termin teilweise immens lang. Wer dann einmal vor Ort war, fand sich auch erst einmal in einer Art Labyrinth wieder. Seit August 2022 war ein Teil des Amts in Container ausgelagert. Ein anderer Teil befand sich im Südflügel des zweiten Obergeschosses. „Die Bedingungen waren sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Bürger alles andere als ideal“, so Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege.
Doch damit soll nun Schluss sein: Ende der Woche zieht das Einwohnermeldeamt in die frisch renovierten Räume im Erdgeschoss des Ahrensburger Rathauses. Ab Montag, 17. Juli, soll nach monatelangem Chaos zumindest in dem Amt mit viel Publikumsverkehr wieder nach und nach Normalität einkehren. „Die Rathaussanierung ist jedoch noch nicht abgeschlossen“, so Boege. Im September erfolgen weitere Umzüge, zum Beispiel der des Standesamts.
Situation war für alle Beteiligten eine große Herausforderung
Die Situation sei in den vergangenen Monaten für alle Beteiligten eine riesige Herausforderung gewesen, so der Bürgermeister: „Die Container waren beengt, die Räume im zweiten Obergeschoss nicht barrierefrei.“ Damit Bürgerinnen und Bürger den richtigen Weg finden – denn je nach Anliegen mussten sie in die Container, durch den Hintereingang oder in den Südflügel – wurde extra Sicherheitspersonal eingestellt.
Dennoch haben die langen Wege dazu geführt, dass die Termine länger gedauert haben. „Außerdem waren teaminterne Absprachen und die gesamte Koordination durch die räumliche Trennung wesentlich schwieriger“, so Boege. Auch wenn die Mitarbeiter ihr Bestes gegeben hätten: „Der Service für unsere Bürger war bei Weitem nicht so, wie es eigentlich unser Anspruch ist“, so der Bürgermeister. Wie berichtet, klagten viele Ahrensburger in der Vergangenheit über wochenlange Wartezeiten. Boege: „Durch die Kommunalwahl hat sich die Situation in den vergangenen Wochen sogar noch verschlimmert.“ Denn auch das Verschicken der Wahlbriefe liegt im Zuständigkeitsbereich des Amts, die Kapazitäten waren zusätzlich strapaziert.
Am Donnerstag und Freitag, 13. und 14. Juli, bleibt die Behörde geschlossen
Entsprechend erleichtert sei der Bürgermeister, dass die Bauarbeiten der Rathaussanierung so weit vorangebracht werden konnten, dass zumindest das Einwohnermeldeamt schon einmal die neuen Räume beziehen kann. Nur: „Man muss dann halt auch umziehen“, so Boege. Bevor sich die Situation also verbessert, ist der Service noch einmal kurzzeitig eingeschränkt. Am Donnerstag und Freitag, 13. und 14. Juli, bleibt das Einwohnermeldeamt für den Umzug geschlossen. Dokumente können trotzdem abgeholt werden: nämlich in Zimmer 32 des Rathauses.
Am Montag, 17. Juli, öffnet das Einwohnermeldeamt statt um 8 um 9 Uhr. Bis dahin soll der Umzug erledigt sein. „Ab dann gelangen die Bürger auch endlich wieder über den Haupteingang ins Rathaus“, so Boege. Wer das Foyer betritt, dem wird auffallen, dass sich in den vergangenen Monaten dort einiges getan hat. Links im Eingangsbereich befindet sich eine neu gestaltete Infothek. „Dort am Empfang helfen die Mitarbeiter allen Besuchern bei ihren Anliegen weiter“, so Boege.
Bürger sollen künftig maximal drei Wochen auf einen Termin warten
Der Marmor des Fußbodens in der Eingangshalle wurde auch am Infotresen aufgegriffen. „Ansonsten haben wir beim Holz auf Palisander gesetzt, das sich auch in ersten Obergeschoss wiederfindet“, so Achim Keizer, Architekt und Fachdienstleiter Zentrale Gebäudewirtschaft, der für die Sanierung zuständig ist. Farblich ist der Eingangsbereich in schwarz und weiß gestaltet. Auch die Decke erscheint ab sofort in strahlendem Weiß. Keizer: „Die alte Decke war aus Holz, das musste aus Brandschutzgründen verändert werden.“
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Im linken Bereich des Erdgeschosses befindet sich das frisch renovierte Einwohnermeldeamt. „Es beginnt mit einem Wartebereich, den wir hoffentlich kaum brauchen werden“, so Keizer. Denn dank der Terminvergabe sollten die Bürger innerhalb weniger Minuten an der Reihe sein. Die Türen der Büros sind dunkelblau. Das hat einen ganz bestimmten Grund, verrät Keizer: „Das ist Teil unseres Farbleitsystems.“ Verschiedene Farben sind verschiedenen Fachbereichen zugeordnet, damit Besucher sich besser orientierten können. Über einen Monitor, der die Zimmer anzeigt, werden die Gäste aufgerufen. Die acht Mitarbeiter sind statt wie früher in Zweier- künftig in Einzelbüros untergebracht. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass der Datenschutz gewährleistet ist“, so der Bürgermeister.
Bei der Renovierung sei Wert darauf gelegt worden, dass die Beschäftigten möglichst komfortable Arbeitsbedingungen haben. „Die Arbeitsplätze sind mit der modernsten Technik ausgestattet“, so Keizer. Auf dem Fußboden wurde Teppich ausgelegt, die Heizungen erneuert, die Fenster neu verglast. Was sich für die Bürger künftig ändert? „Wesentlich mehr grüne Zeitfenster bei der Onlinebuchung eines Termins“, so Ursula Ziesemann, Fachdienstleiterin Bürgerservice. Abgesehen davon, dass die gesamte Abwicklung vor Ort künftig wieder reibungslos funktionieren soll, hoffe sie, dass alle Bürger künftig innerhalb von maximal zwei bis drei Wochen einen Termin bekommen. Das Rathaus ist montags, dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Terminbuchungen sind über die Homepage der Stadt Ahrensburg www.ahrensburg.de möglich.