Ahrensburg. Verwaltung fehlt Fachkompetenz, um den Markt konzeptionell weiterzuentwickeln. Welche Bedingungen Interessenten erfüllen müssen.

Die Stadt Ahrensburg sucht einen neuen Betreiber für den Wochenmarkt. Das Ausschreibungsverfahren dazu hat jetzt begonnen. Ende März hatten die Politiker in der Schlossstadt entschieden, den derzeit von der Verwaltung organisierten Markt in private Hände zu geben. Davon erhofft sich Ahrensburg eine neue Belebung des größten Wochenmarktes in Stormarn.

Drei Wochen, bis Dienstag, 18. Juli, haben Interessenten Zeit, ihren Wunsch zur Teilnahme an dem Vergabeverfahren zu bekunden. Die Voraussetzungen sind auf dem Deutschen Vergabeportal (https://dtvp.de) unter dem Stichwort „Ahrensburger Wochenmarkt“ zu finden.

Stadt Ahrensburg sucht privaten Betreiber für den Wochenmarkt

Der Dienstleister muss sich verpflichten, den Markt zweimal in der Woche, mittwochs und sonnabends, zu organisieren und außerdem die Marktaufsicht zu übernehmen. Die Einnahmen aus den Standgebühren kann der künftige Betreiber behalten und muss dafür im Gegenzug eine Konzessionsabgabe an die Stadt zahlen. Der Vertrag soll eine Laufzeit von drei Jahren haben.

Interessenten müssen nicht nur ein Konzept für die künftige Gestaltung des Marktes vorlegen, sondern auch mindestens drei Jahre Erfahrung mit der Organisation vergleichbarer Veranstaltungen nachweisen. Auswahlkriterien sind laut Verwaltung neben der Schlüssigkeit und Qualität des Konzeptes die Höhe der Standgebühren, die der Betreiber von den Marktbeschickern verlangen möchte sowie die Höhe der Konzessionsabgabe, die er bereit ist an die Stadt zu zahlen.

Politik und Verwaltung erhoffen sich eine Belebung des Marktes

Ausschlaggebend für die Entscheidung, den Wochenmarkt zu privatisieren, war, dass das Amt des Marktmeisters im Rathaus seit mehr als zwei Jahren unbesetzt ist und sich bislang kein Nachfolger finden ließ. Außerdem ist mit dem Schritt die Hoffnung verbunden, den Personalaufwand in der Verwaltung zu reduzieren sowie den Markt konzeptionell weiterzuentwickeln, um ihn attraktiver zu machen und neue Händler anzulocken. Dafür fehle im Rathaus die notwendige Fachkompetenz.

Mit Ausnahme der SPD hatten alle Fraktionen der Privatisierung zugestimmt. Die Sozialdemokraten sehen besonders die Mitbestimmungsrechte von Politik, Verwaltung und Händlern in Gefahr. Die Marktbeschicker unterstützen den Schritt unter der Bedingung, dass die Marktsatzung und die Rechte des Marktbeirates, dem Vertreter aller drei Gruppen angehören, erhalten bleiben. Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege hat zugesichert, dass „die Interessen der Marktbeschicker in dem Vergabeverfahren berücksichtigt werden“.