Ahrensburg. Zwei Auftritte anlässlich der Ahrensburger Reihe Kultur4Ort. Auch Sänger Michy Reincke ist bei einem Termin dabei.
„Wo die Winde heftig wehen/ Wo die Wiesen kräftig grünen/ Sind wir in Stormarn (Sturmland)/ Der blaue Himmel und die Seen/ Der gelbe Raps, der zweimal blüht/ Was gibt es Schöneres, als hier zu leben“, singen die Kinder der Ahrensburger Kita Schäferweg. Einige laut, andere schüchtern, und die Kleineren unter den Ein- bis Sechsjährigen summen ein „Lalala“ mit. Selbstverständlich ist auch das völlig in Ordnung, hat ihnen Chorleiter Fabian Harloff zuvor versichert.
Der Sänger und Schauspieler, der selbst zwei Töchter im Kindergartenalter hat, probt mit den 130 Kita-Kindern das Stormarn-Lied. Das hat er für das Theaterstück „Lilli im Sturmland“ komponiert und geschrieben, das im Kultursommer 2021 rund 20-mal zwischen Reinbek und Grabau aufgeführt wurde. Die Texte stammten vom Sieker Jan Hasenfuß und die Inszenierung vom Ahrensburger Hauke Wendt.
Fabian Harloff singt das Stormarn-Lied mit Kindern bei Auftritt in Ahrensburg
Jetzt kehrt der Titelsong an zwei Terminen der Ahrensburger Reihe Kultur4Ort auf die Bühne zurück. Die Idee für den großen Chor hatte Tanja Eicher, Leiterin des Fachbereichs Bildung/Familie/Kultur im Rathaus. „Als ich das Lied zum ersten Mal bei einem Auftritt beim SSC Hagen gehört habe, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl von Heimat“, sagt sie. Damals war sie aus beruflichen gründen gerade aus Baden-Württemberg in den Norden gezogen. „Der Song hat das Zeug zur neuen Stormarn-Hymne, vielleicht können wir ihn in die Herzen vieler Ahrensburgerinnen und Ahrensburger tragen“, sagt sie.
Mit der Kita Schäferweg, die im Vorjahr ihr 50-jähriges Bestehen feiern konnte, war schnell ein Partner gefunden. „Unser gesamtes Team singt gern, Kinder und Eltern waren sofort begeistert“, sagt die kommissarische Leiterin Ramona Huppenthal. Auch für die Auftritte an den beiden Sonntagen hätten sehr viele Familien zugesagt.
Der Sänger hat selbst zwei Töchter im Kindergartenalter
Für Fabian Harloff, der in Ahrensburg und Großhansdorf aufgewachsen ist und jetzt mit Frau und Kindern auf einem Hof in der Nähe von Trittau lebt, war es ebenfalls „eine Selbstverständlichkeit“, sich zu engagieren. „Es ist wunderschön zu erleben, mit welcher Begeisterung die Kinder Musik machen – und dabei auch immer wieder Blödsinn“, sagt er. Als deutsche Stimme von Bob der Baumeister kennt sich der 53 Jahre alte Harloff mit großen Chören aus: Bei einem Festival in Bremervörde sang er mit fast 250 Kindern den Titelsong der Serie „Yo, wir schaffen das!“
Die Reihe Kultur4Ort geht ins zweite Jahr. Nach Veranstaltungen im Westen und Osten der Stadt sind nun der Norden und der Süden dran. „Es soll immer auch eine Möglichkeit sein, die direkte Nachbarschaft kennenzulernen“, sagt Tanja Eicher. Menschen aus dem jeweiligen Viertel können auch eigene Ideen präsentieren. Fürs gemeinsame Picknick mit Speisen und Getränken ist ebenfalls Platz. Der Eintritt ist frei.
In Ahrensfelde sind Michy Reincke und AllegroConTrio mit dabei
Am 4. Juni trifft die Stormarn-Hymne in Ahrensfelde auf das „Taxi nach Paris“, mit dem Sänger Michy Reincke um die Ecke kommt. Der kennt sich in der Gegend durchaus aus, denn er hat einen Teil seiner Kindheit in Ahrensburg verbracht. Die Gruppe The LiveWires, das Junge Theater Marstall, Schauspieler Jens Peter Brose und das Ensemble AllegroConTrio treten auf.
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Weitere Programmpunkte gestalten die Buchhandlung Stojan, die Stadtbücherei Ahrensburg, die Freiwillige Feuerwehr Ahrensfelde, der Jugendtreff Hagen, das Kulturzentrum Marstall und die Volkshochschule Ahrensburg. Es gibt eine Leseecke und kulinarische Leckereien.
Am 2. Juli folgt für den Kita-Chor der Auftritt mit Fabian Harloff im Erlenhof-Wohnviertel. Dann singen die Mädchen und Jungen auch eine Zeile aus dem Stormarn-Lied, in die der Musiker nach Stationen in Hamburg, Köln und München sicher eigene Erlebnisse hineingepackt hat: „Wenn du so jung hier aufwächst/ Zieht’s dich irgendwann zurück.“ Das klingt bei den Kindern mal kraftvoll und mal leise. Und die Kleinen summen „Lalala“ ...