Ahrensburg/Reinbek. Bei Test des ADFC fallen vier von acht Stationen durch. Auch an übrigen Haltepunkten gibt es zu wenig Stellplätze. Die Ergebnisse.
An Stormarns Bahnhöfen fehlen Fahrradstellplätze – zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Clubs (ADFC). Der Verein hat für seinen Bike-and-Ride-Test alle 179 Regional- und S-Bahnstationen in Schleswig-Holstein bezüglich ihrer Fahrradfreundlichkeit bewertet. Die acht Bahnhöfe in Stormarn kommen gar nicht gut weg: Fast durchweg gibt es schlechte Noten, die Hälfte der Stationen fällt durch. Besonders im Norden besteht Nachholbedarf.
Zur Bewertung hat der ADFC die Schulnoten 1 bis 6 vergeben. Hauptkriterium war das Verhältnis der Fahrgäste im Vergleich zu den vorhandenen Fahrradstellplätzen. Einbezogen wurden alle Anlagen, die bereits vorhanden sind oder im Laufe des Jahres 2023 errichtet werden. Nicht berücksichtigt hat der Fahrrad-Club Stellplätze, die mehr als 500 Meter vom Bahnhof entfernt sind und sogenannte Vorderradparker, bei denen das Fahrrad nur am Vorderrad eingeklemmt wird. Letztere genügten nicht den „Anforderungen des ADFC Schleswig-Holstein an ein sicheres und beschädigungsfreies Parken“, begründet das der Verein.
Fahrradstellplätze: Stormarner Bahnhöfe fallen bei Test des ADFC durch
Von den Stationen in Stormarn erreicht keine die Bewertung „gut“ oder „sehr gut“. Dafür war, neben einer großen Anzahl an guten Radabstellanlagen, auch die Sicherung vor Wind und Wetter durch Überdachung und für eine sehr gute Note noch die Bereitstellung von gesicherten Abstellanlagen wie Fahrradboxen oder Sammelschließanlagen, erforderlich. Am besten schneiden der S-Bahnhof Reinbek und der Bahnhof Bargteheide ab. Beide erhalten die Note 3 (befriedigend). „Ausreichend“ lautet das Ergebnis für Ahrensburg und Ahrensburg-Gartenholz.
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Die übrigen vier Stormarner Stationen bestehen den ADFC-Test nicht. Sowohl Bad Oldesloe als auch Reinfeld kassieren die Note 5. Noch schlechter schneiden die Stationen Kupfermühle und Fresenburg ab. Beide erhalten vom ADFC die Note 6. Am Bahnhof Kupfermühle gibt es demnach bei 155 Ein- und Ausstiegen am Tag lediglich 14 Vorderradparker, in Fresenburg überhaupt keine Fahrradstellplätze.
Landesvorsitzende ruft Bürgermeister zum Handeln auf
Im landesweiten Vergleich steht Stormarn mit der durchwachsenen Bilanz nicht allein da. Laut ADFC hat nur die Hälfte aller Bahnhöfe den Test bestanden. Lediglich 29 Prozent der Stationen erreichten die Note 1 oder 2, obwohl der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) bereits seit einigen Jahren verstärkt in den fahrradfreundlichen Ausbau der Bahnhöfe investiert.
„Gute und sichere Radabstellanlagen können den Ausschlag für die Wahl des Fahrrades auf dem Weg zum Bahnhof geben“, betont Stephanie Meyer, Landesvorsitzende des ADFC Schleswig-Holstein. Meyer verweist auf die Förder- und Beratungsangebote von NAH.SH und der Deutschen Bahn. „Wir möchten jeden Bürgermeister ermutigen, unseren Test als Weckruf wahrzunehmen“, sagt sie.