Ahrensburg. Mehr als 50 Polizisten hatten das Schulzentrum in Ahrensburg mit Hunden durchsucht. So geht es ab Dienstag weiter.
Nachdem das Eric-Kandel-Gymnasium und die Gemeinschaftsschule Am Heimgarten in Ahrensburg am vergangenen Freitag wegen einer mutmaßlichen Bombendrohung geschlossen geblieben waren, soll der Unterricht am Dienstag, 7. März, wieder regulär stattfinden. „Wie avisiert, kehren die beiden Schulen zu einem normalen Schulalltag zurück“, bestätigte eine Sprecherin des Kieler Bildungsministeriums auf Anfrage unserer Redaktion.
Gleichwohl sollen zunächst verschiedene Sicherheitsmaßnahmen weiter gelten. Unter anderem können Schülerinnen und Schüler das Gebäude nur durch den Haupteingang betreten, die anderen Zugänge bleiben verschlossen. Darüber informierten die Schulleitungen die Eltern in einer E-Mail. „Wir bitten um Verständnis, dass die Polizei weiterhin ihre Arbeit macht, weshalb wir nicht sämtliche Details veröffentlichen können“, heißt es weiter. Es werde alles Notwendige getan, um für die Sicherheit der Schüler zu sorgen. Am Montag waren die Schulen wegen eines ohnehin geplanten beweglichen Ferientags geschlossen geblieben.
Schulen in Ahrensburg öffnen nach Bombendrohung am Dienstag wieder
In einem Sanitärbereich des Schulzentrums, welches rund 1300 Kinder und Jugendliche besuchen, waren seit Anfang Februar wiederholt Schmierereien entdeckt worden, welche eine Gewalttat ankündigten. Als Zeitpunkt wurde die Prüfungsphase genannt. Die Abiturprüfungen beginnen Ende März, Anfang Mai folgen die Prüfungen zum Haupt- und Realschulabschluss. Zum genauen Inhalt der Drohungen halten sich Polizei und Schulleitungen aus Sorge vor Nachahmern nach wie vor bedeckt.
Nachdem am vergangenen Donnerstag erneut eine Kritzelei entdeckt worden war, hatten die Schulleiter gemeinsam mit der Polizei entschieden, den Unterricht für Freitag abzusagen. Die Schüler wurden aufgerufen, zu Hause zu bleiben und erhielten Aufgaben über eine digitale Lernplattform. Man wolle so die Durchführung weiterer polizeilicher Maßnahmen ermöglichen, hieß es. Von einer akuten Gefahr ging die Polizei laut einer Sprecherin nicht aus.
Mehr als 50 Polizisten hatten das Schulzentrum am Freitag durchsucht
Am Freitagnachmittag durchsuchten Polizisten Gebäude und Gelände des Schulzentrums. Mehr als 50 Beamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein waren vor Ort, auch Spürhunde der Bundespolizei wurden eingesetzt. Erst gegen 19.30 Uhr, nach sechseinhalb Stunden, rückten die Einsatzkräfte wieder ab.
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Was genau Ziel der Durchsuchung war, dazu wollte sich die Polizei auf Anfrage nicht äußern. Das Schulgebäude werde nach „möglichen Bedrohungen“ und „gefährlichen Gegenständen“ durchsucht, sagte Marco Hecht-Hinz, Sprecher der Polizei vor Ort. Aus taktischen Gründen könne er keine weiteren Einzelheiten nennen. Ob es bei der Durchsuchung um Sprengstoff beziehungsweise eine Bombe ging, wollte Hecht-Hinz weder bestätigen noch dementieren.
Die Beamten konnten keine gefährlichen Gegenstände finden
Inzwischen gibt die Polizei Entwarnung: Bei der Durchsuchung seien keine gefährlichen Gegenstände gefunden worden, so Jacqueline Fischer, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg. Die Ermittlungen zur Identifizierung des Urhebers der Schmierereien liefen weiterhin auf Hochtouren. Ihm drohen straf- und zivilrechtliche Konsequenzen, darunter Schadenersatzforderungen. So könnten dem Täter etwa die Einsatzkosten in Rechnung gestellt werden. Letzteres gelte auch, wenn die Person unter 14 Jahre alt und damit noch nicht strafmündig sei, so Fischer.