Bad Oldesloe. Wie kommen Schüler aus Südstormarn besser zur Berufsschule Ahrensburg? Darum geht es am Montag im Verkehrsausschuss.

Wie kommen Schülerinnen und Schüler aus Südstormarn besser zur Berufsschule Ahrensburg? Das ist am Montag, 6. März, 18.30 Uhr, Thema im Verkehrsausschuss des Kreises im Kreistagssitzungssaal (Mommsenstraße 13) in Bad Oldesloe. Momentan kommen Schülerinnen und Schüler aus Oststeinbek, Glinde, Reinbek und Trittau im Wesentlichen mit den Buslinien 369 (Trittau-Ahrensburg) und 776 (Reinbek-Glinde-Ahrensburg) zur Berufsschule Ahrensburg.

„In den letzten Jahren gab es immer wieder Beschwerden von Eltern, Schülern und Schule wegen der langen Fahrtzeit aus der Region Reinbek und Glinde und wegen der Kapazitäten“, heißt es in der Beschlussvorlage. Die Fahrtzeit über die gesamte Linienlänge beträgt eine Stunde und 16 Minuten. Durch eine Kooperation zwischen der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule in Glinde und der Berufsschule Ahrensburg drängt das Thema zusätzlich.

Verwaltung versucht Wünsche aus Schülerbefragung umzusetzen

Im Mai 2022 war die Problematik Thema im Verkehrsausschuss, woraufhin eine umfangreiche Schülerbefragung durchgeführt wurde. Auf Grundlage dieser schlägt die Verwaltung jetzt Maßnahmen zur Verbesserung vor. Die Anpassungen der Fahrpläne sehen unter anderem zusätzliche Abfahrten nach der dritten und vierten Stunde vor. Zum Beispiel auf der Linie 776 sollen die Fahrzeiten durch den Wegfall von Haltestellen verkürzt werden.

Mit den Änderungen sollen laut Verwaltung fast alle Wünsche aus der Befragung erfüllt werden. „Nicht umgesetzt werden können die Einbindung der Gemeinde Barsbüttel in den direkten Linienweg der 776 sowie eine Fahrzeitverkürzung aus Trittau“, heißt es in der Vorlage. Die Änderungen sollen nach den Sommerferien zum 28. August mit Beginn des neuen Schuljahres umgesetzt werden. Der Kreis will die Anpassungen mit 70.000 Euro pro Jahr finanzieren. Für das laufende Jahr 2023 sollen 23.000 Euro Haushaltsmittel bereitgestellt werden.

Die Grünen fordern weitere Maßnahmen, um ÖPNV attraktiver zu gestalten

Kritik an den Plänen kommt von den Grünen im Kreistag. Sie sehen in den Änderungen nicht mehr als die üblichen Anpassungen an den Bedarf im Schulverkehr. „Das Weglassen von Haltestellen, das heute XBuslinie heißt, habe ich auf einer anderen Linie schon vor zehn Jahren erfolgreich vorgeschlagen“, merkt Joachim Germer, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, an. „Die verbesserte Linie 776 ist ein erfreulicher Einstieg in die Anknüpfung des Stormarner Südens an die Mitte, doch damit tun wir nicht genug für eine Verkehrswende“, so Germer.

Diese Linie könne, so die Grünen weiter, mit ergänzenden Fahrten in der Gegenrichtung und zu anderen Zeiten zu einer Querverbindung zwischen den großen Orten ausgebaut werden. Somit könnten Menschen sie auch für Arztbesuche und Einkäufe nutzen. „Das 49-Euro-Ticket bringt Fahrgäste. In Ahrensburg erreicht man sogar noch ein Kaufhaus“, so Germer. Er wirbt dafür, die vorgestellten Maßnahmen nach den Ferien zu ergänzen, denn „die Verkehrswende im Kreis verlangt mehr Verbindungen, sie kosten etwas, machen sich aber bezahlt.“