Großhansdorf. Gemeinde sagt Sommerzauber für dieses Jahr ab. Künftig soll es die Veranstaltung nur noch alle zwei Jahre geben. Das sind die Gründe.

In diesem Jahr wird es keinen Sommerzauber vor dem Großhansdorfer Rathaus geben. Das hat Bürgermeister Janhinnerk Voß jetzt bestätigt. Der Grund: Das beliebte Familienfest ist zu teuer. Außerdem fehle es im Rathaus an personellen Kapazitäten für die Organisation der Veranstaltung, sagt der Verwaltungschef. Erst im vergangenen Jahr hatte der Sommerzauber nach drei Jahren Corona-Zwangspause wieder stattgefunden.

„Natürlich ist die Absage schade, vor allem, weil der Sommerzauber 2022 ein großer Erfolg war“, sagt Voß. Knapp 1500 Besucher seien am 25. Juni auf den Rathausvorplatz gekommen, so viele wie lang nicht mehr. Doch der finanzielle und organisatorische Aufwand, der mit dem Fest verbunden ist, sei absehbar nicht mehr zu stemmen. „Gemeinsam mit der Politik ist deshalb die Entscheidung gefallen, den Sommerzauber künftig nur noch alle zwei Jahre zu veranstalten“, sagt Voß.

Großhansdorf sagt beliebtes Familienfest aus Kostengründen ab

Das bunte Familienfest gibt es in Großhansdorf seit mehr als 35 Jahren, Termin ist traditionell der dritte Sonnabend im Juni. Organisiert wird es seit vielen Jahren von den Mitarbeitern der Verwaltung. Zum Programm gehören Auftritte von Bands, Chören und Tanzgruppen, Spielangebote und die beliebte Kinderdisco. Vereine und Verbände aus der Waldgemeinde sind mit Ständen vertreten, es werden Bratwürstchen und Kuchen angeboten.

„Die Entscheidung, vom Jahres- auf einen Zwei-Jahres-Rhythmus zu wechseln, ist während der Beratungen über den Haushalt 2023 Ende des vergangenen Jahres gemeinsam mit der Politik gefallen“, sagt Voß. Der Sommerzauber koste die Gemeinde jedes Mal rund 15.000 Euro. „Angesichts der angespannten Haushaltslage mit einem strukturellen Defizit und geplanten hohen Investitionen sind Ausgaben, die nicht zwingend notwendig sind, gestrichen worden“, so der Bürgermeister. Allein die Schulen in Großhansdorf sollen wegen akuter Raumnot in den kommenden Jahren für vier Millionen Euro erweitert werden.

Andere Projekte binden zurzeit die Mitarbeiter der Verwaltung

Zusätzlich sei der Sommerzauber sehr personalaufwendig. „An dem Tag selbst sind Mitarbeiter des Bauhofs von morgens um 6 Uhr bis in die Nacht im Einsatz, um auf- und abzubauen“, sagt Voß. „Die Organisation und Durchführung des Sommerzaubers war immer von einer hohen Freiwilligkeit der Verwaltungsmitarbeiter geprägt und hat eine Anhäufung von Hunderten Überstunden bedeutet.“

In diesem Jahr stünden gleichzeitig mehrere Projekte an, die eine höhere Dringlichkeit hätten und die Arbeitskraft des Rathauspersonals in Anspruch nähmen. „Wir müssen das Online-Zugangsgesetz umsetzen, sind dabei die Haushaltsführung von Kameralistik auf Doppik umzustellen und arbeiten an der Einführung der elektronischen Akte“, so Voß. All das seien Dinge, die neben dem Alltagsgeschäft liefen.

Im kommenden Jahr soll der Sommerzauber definitiv stattfinden

„Es wurden auch verschiedene Alternativen zur Absage diskutiert, zum Beispiel, den Sommerzauber jedes zweite Jahr in einem kleineren Rahmen zu feiern“, sagt der Bürgermeister. Letztlich sei man aber überein gekommen, dass die Idee eines „abgespeckten Sommerzaubers“ nicht richtig sei. Mit der Vergabe an einen externen Veranstalter, etwa eine Event-Agentur, habe man in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht, sodass dies politisch nicht gewollt sei. Auch über eine Organisation durch Freiwillige sei beraten worden. „Aber unsere Verwaltungserfahrung zeigt, dass die Betreuung und Koordination der Ehrenamtler genauso aufwendig wäre wie die Veranstaltung selbst zu organisieren“, sagt Voß.

Die Bürger und Vereine, mit denen er gesprochen habe, haben laut dem Bürgermeister mit Enttäuschung, aber auch mit Verständnis auf die Absage reagiert. Alle Enttäuschten dürfen sich laut Voß umso mehr auf das kommende Jahr freuen. Der Verwaltungschef verspricht: „Dann wird der Sommerzauber stattfinden, das ist klar.“