Großhansdorf. Partei will drei neue Stellen schaffen, um Personalmangel in den Kitas zu begegnen. Die Debatte wird auch im Kreistag geführt.
Um den Personalmangel in den Kindertagesstätten zu bekämpfen, möchte die Großhansdorfer CDU künftig die Erzieher-Ausbildung bezuschussen. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion im Sozialausschuss gestellt. Demnach sollen an den drei gemeindeeigenen Kitas drei zusätzliche Stellen für eine sogenannte praxisintegrierte Ausbildung (PiA) geschaffen werden. Im Gegensatz zur klassischen, schulischen Ausbildung arbeiten die angehenden Erzieher hier bereits in den Einrichtungen mit und bekommen eine Vergütung.
„Das ist eine gute Möglichkeit, den Beruf für Bewerber attraktiv zu gestalten“, sagt Michael Ihly, Vertreter der CDU im Sozialausschuss. Anlass für den Vorstoß ist die aktuell im Kreistag geführte Debatte, ob Stormarn sich an der Finanzierung von PiA-Stellen in den Kommunen beteiligen soll. Das hatte die Kreis-CDU vorgeschlagen.
Großhansdorfer CDU möchte Erzieher-Ausbildung bezuschussen
Der Kreis soll demnach die Hälfte der Kosten für die Stellen erstatten. Für den Ausbildungszeitraum 2023 bis 2025 will die CDU 180.000 Euro beisteuern und die Zahl der PiA-Stellen in Stormarn von derzeit 34 auf 60 aufstocken. „Die in Aussicht gestellte Bezuschussung durch den Kreis ist eine gute Gelegenheit, die umgehend genutzt werden sollte“, sagt Ihly. Großhansdorf müsste als Gemeindeanteil rund 86.000 Euro bereitstellen. Derzeit gibt es laut Verwaltung an den drei gemeindeeigenen Kitas in Großhansdorf zwei PiA-Stellen, sowie zwei Stellen für eine berufsbegleitende Ausbildung, die es Sozialpädagogischen Assistenten ermöglicht, sich zum Erzieher weiterzuqualifizieren. Personalknappheit sei dennoch ein „dauerndes Problem“, sagt Ihly.
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Die CDU hatte versucht, das Thema PiA per Dringlichkeitsantrag kurzfristig auf die Tagesordnung des Sozialausschusses am vergangenen Montag zu setzen, war jedoch an den übrigen Fraktionen von Grünen, SPD und FDP gescheitert. Die Christdemokraten mahnen zur Eile, weil die Fördermittel des Kreises, Stand jetzt, nach dem Windhundprinzip an die Kommunen vergeben werden sollen, die zuerst Bedarf anmelden. Außerdem sähen sich potenzielle Bewerber zum Ausbildungsstart am 1. August jetzt nach einer Stelle um.
Stormarner Kreistag hat Entscheidung über Förderung vertagt
„Die Eilbedürftigkeit wurde von der Mehrheit der Mitglieder nicht gesehen“, sagt die Vorsitzende des Sozialausschusses, Gudrun Apel (SPD). Das bedeute aber nicht, dass Grüne, SPD und FDP den Vorstoß inhaltlich ablehnten. „Es gab überhaupt keine Beratung darüber“, sagt Apel. Auch im Kreistag wurde die Entscheidung vertagt. Die Großhansdorfer CDU möchte den Antrag jetzt im März erneut einbringen.