Siek. Initiative MittelstandsWald und Hamburger Stiftung sorgen dafür, dass auf 9000 Quadratmetern Wiese ein neuer Wald entsteht.

Großer Pflanztag in Siek: Freiwillige Helfer haben am Freitag auf einer 9000 Quadratmeter großen Fläche an der Landesstraße 224 2500 Bäume gesetzt. In den kommenden Jahren soll auf der Wiese nordöstlich der Anlagen des Tennis-Clubs Siek ein neuer Wald entstehen.

„Gepflanzt wurden Buche, Ahorn, Kirsche und Eiche sowie 1300 Sträucher, darunter Weißdorn, Schwarzdorn, Holunder, Hasel und Pfaffenhut“, sagt Jan Muntendorf, Diplom-Forstingenieur und Projektleiter bei der Stiftung Unternehmen Wald, die die Aktion betreut. „Diese artenreiche Mischung aus heimischen Bäumen und Sträuchern wird einen Wald bilden, der eine hohe Biodiversität aufweist und an den Klimawandel angepasst ist“, sagt der Experte.

Unternehmer pflanzen 2500 Bäume für neuen Wald in Siek

Die 2006 von dem Umweltschützer Rüdiger Kruse in Hamburg gegründete Stiftung hat sich für die Pflanzaktion in Siek mit der Initiative MittelstandsWald zusammengetan. Diese wurde Ende 2021 durch das Unternehmen Sterac aus Braak ins Leben gerufen. Mittlerweile haben sich zehn mittelständische Unternehmen in der Initiative zusammengeschlossen, um sich aktiv für den Wald einzusetzen.

Anlass waren alarmierende Berichte über das Voranschreiten des Waldsterbens in Deutschland. Im Kampf gegen den Klimawandel nehmen Bäume als natürliche Kohlenstoffdioxid-Speicher eine entscheidende Rolle ein. Doch Dürren und Borkenkäfer haben den Wäldern in Deutschland stark zugesetzt. Nur 21 Prozent der Bäume im Bundesgebiet wiesen laut Waldzustandsbericht 2021 eine vollkommen gesunde Krone auf.

Bündnis möchte größte Waldinitiative in Norddeutschland werden

Stefan Minhorst, Prokurist bei Sterac und Initiator des Bündnisses, möchte weitere Unternehmen für seine Idee gewinnen, die Wälder fit für den Klimawandel zu machen. „Wir möchten die größte Waldinitiative aus mittelständischen Unternehmen in Norddeutschland werden, die sich für die Waldvermehrung einsetzt,“ sagt er. Das Projekt in Siek war das erste, welches die Initiative in Schleswig-Holstein umgesetzt hat. Die Unternehmen finanzieren einen Großteil der Kosten, die Fläche hat die Gemeinde zur Verfügung gestellt.

„Tatsächlich hat uns ein glücklicher Zufall zusammengebracht“, sagt Sieks Bürgermeister Andreas Bitzer (CDU). Auf Vorschlag der SPD gebe es schon länger Pläne, eine Fläche in der Gemeinde aufzuforsten. Das Areal südlich der L 224 sei eine der letzten verfügbaren Flächen im Ort, aber zu klein für andere Nutzungen.

Bürgermeister hofft, dass sich andernorts Nachahmer der Aktion finden

„Wir waren gerade dabei, in Zusammenarbeit mit der Forstbehörde die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, als die Initiative auf uns zukam und Interesse bekundete, die Aufforstung zu übernehmen“, sagt Bitzer und spricht von einer „Win-Win-Situation“. Der Bürgermeister sagt: „Das ist eine ganz tolle Aktion, die hoffentlich andernorts zum Nachmachen anregt.“ Bitzer verweist auch auf andere Projekte, mit denen sich die Gemeinde im Umweltschutz engagiere. So lege die Gemeinden Blühwiesen für Bienen an, zurzeit werde zudem eine Renaturierung des Sieker Moors geplant.