Ammersbek. Buchen und Eichen ersetzen Fichten und Kiefern: An diesen drei Orten rücken aber zunächst Holzfäller an.
Weniger Nadelbäume wie Fichten und Kiefern, mehr heimische Laubbäume wie Buchen und Eichen: Ammersbek geht den Weg zu klimaangepassten und stabilen Wäldern. In der Gemeinde werden in den nächsten Monaten mehr als 10.000 Bäume neu gepflanzt. Um dafür Platz zu schaffen, rücken zunächst die Baumfäller mit schwerem Gerät an.
Im Fokus stehen dabei zwei Waldflächen: am Fußballplatz des SV T.-Bünningstedt an der Straße Schäferdresch sowie hinter dem in der Nähe gelegenen Einkaufszentrum mit dem Netto-Markt am Ende vom Weg zu den Tannen. Der Ammersbeker Umweltausschuss hat dem Plan von Förster Jens Lübbers, der bei der Landwirtschaftskammer arbeitet und auch rund 85 Hektar Wald der Gemeinde betreut, jetzt verabschiedet. „Die Entscheidung fiel zum großen Teil einstimmig“, sagt die Ausschussvorsitzende Neele Okens (Wählergemeinschaft UWA).
In Ammersbek sind Harvester und Kettensägen ab Oktober im Einsatz
Der Nadelwald am Weg zu den Tannen wird in einen standortheimischen Laubwald verwandelt. „Bevor Laubbäume nachgepflanzt werden können, müssen die lichtökologischen Verhältnisse weiter verbessert werden, und es muss stärker durchforstet werden“, steht im Betriebsplan. Deshalb werden ab Oktober Bäume mit dem Harvester – eine vollautomatische Holzerntemaschine – und Motorsägen gefällt. Da es in dem Gebiet Beschwerden von Anwohnern der Straße Korten Oth über die Verkehrssicherheit gegeben hat, entfernen die Arbeiter auch Nadelbäume in der Nähe der Grundstücke. „Prägende Laubbäume bleiben erhalten“, heißt es im Beschlussvorschlag.
Danach wird die Fläche eingezäunt. Vorgesehen ist, circa 8000 Laubbäume in der Höhe von 80 bis 120 Zentimetern zu pflanzen. Diese Arbeiten sollen Ende Februar abgeschlossen sein. Auch der zehn bis 20 Meter breite Streifen am Sportplatz Schäferdresch, der in Richtung Timmerhorner Teich liegt, soll zu einem standortgerechten Laubwald werden.
Harvester ist ab Oktober neben dem Sportplatz Schäferdresch im Einsatz
Dort stehen auf etwa 5000 Quadratmetern jetzt sehr licht Fichten, Lärchen und Pappeln. Auch dort wird ab Oktober ein Harvester eingesetzt, um die Fläche teilweise abzuholzen. Geeignete heimische Bäume wie eine Eichengruppe bleiben erhalten.
Bis Ende Februar werden 2000 Laubbäume neu gepflanzt, die zwischen 80 und 120 Zentimeter groß sind. Ein neuer Zaun schützt sie gegen Wildverbiss. Ziel ist ein Laubmischwald mit stufigem Waldrand. Damit wird auch eine Forderung der unteren Forstbehörde erfüllt. Diese hatte Bedenken gegen den geplanten Neubau der Kita Schäferdresch, weil der rechtlich vorgeschriebene Waldabstand von 30 Metern unterschritten wird. Eine Zustimmung war an die jetzt geplante Aufforstung gekoppelt.
Einen größeren Einsatz hat Förster Lübbers auch an der Streuobstwiese am Ortseingang von Hoisbüttel vorgesehen, die der Bürgerverein betreut. Dort stehen Zaunarbeiten, das Herunterschneiden des Waldrandes und Mäharbeiten an.
Auf dem Spielplatz am Teichweg sollen große Bäume endlich Schatten spenden
Schließlich soll noch eine Fläche südöstlich vom Schüberg aufgeforstet werden. Dort schreite das Eschensterben voran, zudem erhöhten die extrem trockenen Sommer die Waldbrandgefahr. Zunächst sollen die Bäume auf einem Hektar mit Einsatz eines Kettenbaggers gefällt werden. Anschließend werden robustere Laubbäume wie Stieleiche und Hainbuche gepflanzt.
Die Gesamtkosten für die Gemeinde liegen bei rund 20.000 Euro. Auf der anderen Seite bringt der Holzverkauf auch wieder Geld in die Kasse. Zudem sind einige Vorhaben zu 85 Prozent förderfähig.
Zwei bis drei größere Laubbäume sollen zudem auf dem Spielplatz am Teichweg eingebuddelt werden. Einen entsprechenden Antrag der Grünen nahmen die Mitglieder des Umweltausschusses einstimmig an. Eltern hatten darauf hingewiesen, dass der Spielplatz neben dem DRK-Kindergarten in der prallen Sonne liegt – und deshalb bei schönstem Sommerwetter völlig leer ist. Die Bäume sollen so groß sein, dass sie bald Schatten spenden.
Außerdem soll die Verwaltung überprüfen, ob die anderen Spielplätze in der Gemeinde ebenfalls zu viel Sonne abbekommen. Orte für sogenannte Ersatzpflanzungen seien ohnehin Mangelware.