Hamburg. Der Drehort des Psychothrillers nach dem Roman von Sebastian Fitzek lockt viele Menschen auf die Insel. Wo das Reetdachhaus liegt.
Sebastian Fitzek ist der Thriller-Autor überhaupt, er gilt als Deutschlands erfolgreichster Schriftsteller und hat zwölf Millionen Bücher verkauft. In seinem ersten Roman „Therapie“ ging es um eine Insel, ein Ferienhaus am Meer und eine Tochter, die verschwindet. Der Psychothriller wurde verfilmt und ist jetzt beim Streaming-Dienst Amazon Prime zu sehen.
Doch nicht nur im Fernsehen spielt das Debüt von Fitzek für viele Fans nun die Hauptrolle, sondern auch im wahren Leben: Die Drehorte der sechsteiligen Mystery-Thriller-Serie an der Nordsee entwickeln sich zum Touristenmagneten.
Amazon Prime: „Therapie“ – Föhr und Amrum Vorbilder der fiktiven Insel
Direkt am Strand spielt sich das Drama um das verschwundene Mädchen ab. Der Vater, ein Psychiater, wird hier mit einem schrecklichen Verbrechen konfrontiert. Dort, wo die Welt anscheinend noch in Ordnung ist, auf der fiktiven Insel Parkum, geht es um Leben und Tod, um Wahnvorstellungen und rätselhafte Vorkommnisse.
Während Parkum der Fantasie entspringt, dient in der Realität ein idyllisches Haus auf der Insel Föhr – ein Traum unter Reet – den Schauspielern als Dreh- und Angelpunkt für die Handlung des millionenfach verkauften Bestsellers.
Nach Filmstart: Amrum und Föhr – Suchanfragen um 30 Prozent gestiegen
Hier lauern nun immer mehr Fans – und viele wollen sogar am eigenen Leib erleben, was sich in ihrem Lieblingskrimi abspielt: Die Buchungen und Anfragen für Ferienhäuser direkt im Umfeld und ähnliche Orte haben deutlich angezogen.
„In den ersten zwei Wochen nach dem Start der Serie sind die Suchanfragen auf Expedia und FeWo-direkt für Amrum und Föhr tatsächlich um 30 Prozent gestiegen“, sagt Susanne Dopp, Sprecherin der Reiseportale im Internet.
Amazon Prime: Fitzek-Verfilmung – Haus in der Nähe von Wyk auf Föhr
Die Unterkunft, die in der Serie um Hauptdarsteller Stephan Kampwirth ihren großen Auftritt hat, kann zwar nicht gemietet werden. Aber immerhin: Anschauen geht. Das Haus heißt „Redlefsen“ und befindet sich in der Nähe von Wyk auf Föhr, am Promenadenweg.
Das Domizil in der Nähe des Flugplatzes ist nicht zum ersten Mal auf dem Bildschirm zu sehen. Auch in der Kriminalkomödien-Reihe der ARD „Reiff für die Insel“ wurde das Haus gezeigt.
Beliebtheit von Dreh-Hotspots: „Game of Thrones“ hat Trend begründet
Der Trend, dass sich Touristen auf die Spuren von Film-Sets begeben, ist dabei nicht ganz neu. Längst sind etwa Dubrovnik oder ehemals einsame Landschaften in Irland, wo Teile von „Game of Thrones“ spielen, zu Hotspots von Fans geworden. Sie reisen zum Teil Tausende Kilometer an, um einmal in die Filmwelten einzutauchen.
Veranstalter wie TUI haben diese Trips unter dem Motto „Set Jetting“ bereits in besonderen Programmen zusammengefasst. „Hollywood vor der Haustür – Dreh-Hotspots in Europa“, wirbt der Reiseanbieter für die Pakete.
Netflix-Serie: Mecklenburg-Vorpommern plötzlich beliebt bei US-Touristen
In Norddeutschland war das Phänomen kürzlich auch bei der Serie „Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte“ zu beobachten. Die fiktive Geschichte rund um Königin Charlotte aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz startete Anfang Mai 2023 auf Netflix.
Seit die Serie auf den Bildschirmen in aller Welt zu sehen war, stieg das Interesse der Menschen an einer Reise nach Mecklenburg-Vorpommern. Das hat eine Auswertung auf Internetplattformen ergeben.
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Ziel der Serien-Fans: Schloss Mirow in der Mecklenburgischen Seenplatte
Überraschenderweise haben auch Gäste aus Übersee ein Auge auf das Bundesland im Osten Deutschlands geworfen. Den Suchanfragen auf der US-amerikanischen Seite von Expedia zufolge ist das Interesse an Hotelübernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern in den ersten zwei Wochen nach Serienstart um knapp 30 Prozent gestiegen.
Das Ziel: der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, in dem sich auch Schloss Mirow befindet – denn hier wuchs Königin Charlotte auf.