Hamburg. Zwei Häuser mit insgesamt 34 Zimmern auf St. Pauli im Angebot. Warum sogar internationale Kunden zu Besichtigungen kommen.
„Einmalige Gelegenheit – zwei Gewerbeimmobilien auf St. Pauli“, heißt es in der Immobilienanzeige. An der Herbertstraße auf St. Pauli sind erneut zwei Häuser mit insgesamt 34 Zimmern zu verkaufen. Bereits im Mai standen drei Häuser an der bekannten Hamburger Straße, an der Liebesdienste angeboten werden, zum Verkauf.
Es handelt sich um zwei Immobilien mit laufenden Gewerbevermietungen“, sagt Patrick Sawert, Inhaber der Hansestadt Immobilien GmbH in Lüneburg. Die beiden sogenannten Boardinghäuser stehen auf einem etwa 203 Quadratmeter großen Grundstück direkt nebeneinander und haben ein gemeinsames Grundbuch. „Es handelt sich um das Käpt‘n Brass, eine Kneipe, und darüberliegend ein Bordell.“ Die Immobilie ist nicht ganz einfach zu verkaufen, sagt Sawert, denn die Lage sei für Investoren schwieriger geworden.
Herbertstraße auf St. Pauli: Immobilie mit Kneipe und Bordell zu verkaufen
Das viergeschossige Gebäude an der Herbertstraße hat 23 Zimmer, das dreigeschossige Haus liegt an der angrenzenden Gerhardstraße und hat elf Zimmer und eine Gastronomiefläche. Der geforderte Kaufpreis beträgt 2.999.000 Euro, was einem Quadratmeterpreis von 4686 Euro entspricht. Dazu kommt noch die Provision für den Käufer in Höhe von 5,95 Prozent (inklusive der gesetzlichen Mehrwertsteuer).
Der Immobilienmakler bietet das Objekt im Auftrag einer Erbengemeinschaft aus dem Hamburger Umland an. „Wir haben in Hamburg schon relativ viele Mehrfamilienhäuser vertrieben“, sagt er, darüber sei auch der Kontakt zu den jetzigen Verkäufern, die im Übrigen „gewerbefremd“ seien, zustande gekommen. „Die Herbertstraße ist eine etwas besondere Lage, und die Immobilie ist für uns ungewöhnlich“, sagt Sawert, der betont, man wolle das Angebot professionell und seriös an den Mann oder die Frau bringen.
Hamburg: Herbertstraße lockt auch internationale Interessenten an
Jedenfalls sei die Herbertstraße in einer exzellenten Lage. „Die Straße ist international bekannt, die Immobilie bleibt wertstabil.“ Inzwischen habe es schon mehrere Besichtigungen mit internationalen Kunden gegeben. „Das Angebot zieht weltweit Kunden an, die die Lage kennen“, so Sawert.
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Auf St. Pauli wird nicht gekleckert, sondern geklotzt, und Sawerts Unternehmen hat schon einmal konkrete Summen ausgerechnet: Neben der Maklerprovision in Höhe von 187.441 Euro kommt die Grunderwerbssteuer von 164.945, dazu 44.985 Euro an Notarkosten und 14.995 Euro für den Grundbucheintrag. Und so wurde säuberlich summiert, dass ein potenzieller Käufer mit Gesamtkosten von 3.402.366 Euro rechnen muss.