Die Besatzung des Segelschulschiffs feiert Tausende Meilen von der Heimat entfernt Weihnachten - ganz traditionell mit Tannenbaum.

Las Palmas/Kiel. Tausende Seemeilen von der Heimat entfernt, feiert die Besatzung auf der „Gorch Fock“ mit Tannenbaum Weihnachten. Im Hafen von Las Palmas, der Hauptstadt der Kanaren-Insel Gran Canaria, liegt seit Mittwoch das Segelschulschiff der Deutschen Marine nach einer mehr als dreiwöchigen Überfahrt vom Heimathafen Kiel. „Weihnachten hat natürlich eine ganz besondere Bedeutung für uns alle“, sagt Kommandant Helge Risch. Und so wird der Teil der Besatzung, der nicht Urlaub hat, Heiligabend an Bord gemeinsam verbringen - „selbstverständlich mit dem Kommandanten“.

„Wir werden eine gemeinsame Weihnachtsfeier machen, bei der wir auch die Weihnachtsgeschichte hören und Lieder singen“, sagt Risch. „Eine Bescherung wie zu Hause wird es an Bord nicht geben.“ Aus der Bordkantine werde aber jedes Besatzungsmitglied ein kleines Geschenk bekommen, „in sehr bescheidenem Rahmen“. Eine Flasche Bier? Risch lachend: „Nein, keine Flasche, in diesem Falle ist es – bitte nicht lächeln: wir sind hier in wärmeren Gefilden (etwa 20 Grad), aber die Zeiten ändern sich auch irgendwann wieder und das hat die Besatzung sich gewünscht – ein warmer Pullover mit einem Emblem der „Gorch Fock“ drauf.“

Einen Weihnachtsgottesdienst feiert die Crew nicht auf dem Dreimaster. Die Kameraden der spanischen Marine haben ihre deutschen Gäste in die Kapelle des Marinehafens eingeladen. Gegenüber dem Liegeplatz der „Gorch Fock“ lockt auch die Kathedrale von Las Palmas zu einem Besuch.

Kurz nach der Ankunft in Las Palmas wurde der Tannenbaum fürs Schiff bestellt. „Wir haben sogar zwei, einer kommt aufs Oberdeck und der zweite steht im Gemeinschaftsraum, wo wir die Weihnachtsfeier haben.“ Für eine Krippe fehlt der Platz, „das ist einfach den Räumlichkeiten geschuldet“.

„Das Silvesterfest wird individuell gestaltet“, formuliert Risch vieldeutig. „Die Matrosen werden an Land gehen und dort für ihre für Unterhaltung sorgen...“ Er selbst verbringt auch den Jahreswechsel an Bord. Seine Wünsche? „Das, was jeder Kapitän sich wünscht, nämlich sein Schiff und seine Besatzung nach einer Reise heil wieder nach Hause zu bringen – und für mich und meine Familie Gesundheit.“

Mitte Januar wird der neue Jahrgang an Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärtern aus Deutschland nach Las Palmas kommen und an Bord gehen – zur seemännischen Basisausbildung. Es beginnt dann die erste Ausbildungsfahrt nach dem tödlichen Sturz einer Kadettin im November 2010 aus der Takelage. Das Konzept der Segelausbildung wurde gründlich überarbeitet. „Die Sicherheit ist zwar erhöht worden, aber es gibt keine absolute Sicherheit“, sagt Risch. „Wir werden sehr aufmerksam, sehr wachsam entsprechend die Schritte der Kadetten in der Takelage begleiten.“

Seine Weihnachts- und Neujahrsgrüße in Richtung Heimat verbindet Risch aber mit einem optimistischen Ausblick für die Offiziersanwärter: „Freuen Sie sich auf eine sehr fordernde, aber auch sehr faszinierende und einzigartige Ausbildung hier an Bord.“