Ein Militärpastor soll längere Ausbildungstörns begleiten. Katholische und ein evangelische Geistliche wechseln sich dabei ab.

Kiel. Auf dem Segelschulschiff der Marine, der “Gorch Fock“, wird ab 2013 erstmals ein Militärgeistlicher auch lange Ausbildungstörns begleiten. „Bis dato wurden Geistliche bei langen Törns nicht eingeschifft“, sagte der Katholische Leitende Militärdekan Glücksburg/Kiel, Rainer Schadt, am Dienstag. „Sie sind nur zu hohen kirchlichen Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten eingeschifft worden. Künftig werden wir auch Ausbildungstörns intensiv begleiten.“

Ein katholischer und ein evangelischer Pastor werden sich in einem Turnus von drei bis vier Monaten abwechseln. Wer die „Gorch Fock“ begleiten wird, soll nach Angaben von Schadt, der selbst schon auf dem Segelschulschiff mitgefahren ist, erst Mitte bis Ende November feststehen. Neben individueller Betreuung und dem Abhalten von Gottesdiensten gehöre auch die Erteilung von Ethikunterricht zu den Aufgaben des „Gorch-Fock“-Pastors. Dabei gehe es etwa um die Fragen, was ist Treue, was ist Tapferkeit.

Schadt hält den Einsatz der Militärgeistlichen auf dem Schiff für wichtig. „Jeder militärische Einheitsführer sollte das Instrument der Militärseelsorge als Instrument der inneren Führung nutzen. Ein eingeschiffter Bordpastor spürt Stimmungen, wir sind nicht in soldatische Hierarchien eingebunden.“ Der Geistliche solle auf dem Schiff „Atmosphäre vermitteln und Atmosphäre schaffen“. Wenn ein Pastor von den Soldaten akzeptiert werde, ob auf See oder in Afghanistan, „kriegt er das Ohr abgekaut“, so viel werde ihm anvertraut.