Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St.-Clemens veranstaltet am heutigen Sonntag um 18 Uhr eine Gedenkfeier für den toten Sebastian.

Amrum. Eine Woche nach dem tragischen Tod des zehnjährigen Sebastian auf Amrum wird am heutigen Sonntagabend bei einem Gottesdienst an das Kind erinnert. Treffen ist nach Angaben der Pastorin Friederike Heinecke von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St.-Clemens um 18.00 Uhr am Wittdüner Strandübergang in der Nähe des sogenannten Piratenschiffs. An diesem Spielort war der Junge aus Österreich in einem gebuddelten Loch von Sand verschüttet worden. Er erstickte. Helfer fanden ihn drei Tage später.

„An der künftigen Gedenkstätte am Strandübergang sollen Blumen niedergelegt werden, als Zeichen der Trauer, aber Blumen sind auch ein Zeichen der Lebensfreude“, sagte Pastorin Heinecke am Sonntag. Die direkt am Piratenschiff seit dem tödlichen Unfall niedergelegten Erinnerungsstücke wie Bilder, Briefe und Kerzen sollen nach dem Gottesdienst zur Gedenkstätte gebracht werden. Dort wird auch eine Flagge angebracht mit dem „S“ aus dem Schiffsmorsealphabet als Erinnerung an Sebastian.

Zentrale Fragen über den rätselhaften Unfall am vergangenen Sonntag sind weiterhin ungeklärt: Ob der Junge wirklich allein war und mit bloßen Händen das Loch buddeln konnte? Experten vermuten, dass der Junge schweren nassen Sand vom Grund des Loches auf den feinkörnigen oberen Sand schaffte. Unter der Schwere des nassen Sandes könnte der Sand wie ein Schneebrett zusammengerutscht sein und das Kind verschüttet haben. Zwar hatten Helfer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft DLRG rund 100 Meter oberhalb des Spielplatzes ihren Ausguck, doch verdeckten Strandkörbe den Blick, so dass offensichtlich niemand den Tod des Kindes bemerken konnte.

(dpa)