Helgoland. Das Symbol auf der höchsten Erhebung war einst ein Jux von Freunden. Nun ist es Anziehungspunkt. Heute wird das Kreuz 25 Jahre alt.

Er ist die höchste Erhebung im Kreis Pinneberg – der Pinne-Berg auf Helgoland. Sagenumwobene 61,3 Meter erhebt sich der Hügel aus der Nordsee – so haben es Messungen des Katasteramtes offiziell ergeben. Zudem bietet er einen fantastischen Ausblick über die Hochseeinsel, die zum Landkreis gehört und ein Gipfelkreuz, das an diesem 5. September 25 Jahre alt wird.

Denn fünf Männer aus Itzehoe hatten am 5. September 1998 das Gipfelkreuz nahe dem Lummenfelsen aufgestellt. Unzählige Touristen und Insulaner haben sich seitdem damit fotografieren lassen. Wahrscheinlich ist das Kreuz eine der meistabgelichteten Sehenswürdigkeiten auf der Insel.

Helgoland: Wie das Gipfelkreuz zum Pinne-Berg der Insel kam

Auf den Tag genau 25 Jahre ist es nun her, dass das Kreuz aufgestellt wurde. Und das wird am Dienstag mit einer kleinen Feier gewürdigt. Einer der Gipfelstürmer der ersten Stunde, Uwe Nilson, wird vor Ort anwesend sein. Er war schon mehr 100 Mal auf Helgoland und besucht die Insel zwei- bis viermal im Jahr – wie er in einem Interview verriet. Er genießt die Aussicht vom Gipfelkreuz aus immer wieder aufs Neue.

Nilson und seine Bergwanderfreunde hatten einst die Idee, die höchste Erhebung im Kreis Pinneberg mit einem Holzkreuz zu markieren. So machten sie sich auf die Reise nach Helgoland. Ein Jux unter Freunden, der auch heute noch so manchem Touristen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Gipfelstürmer feiern Jubiläum auf Helgolands Pinne-Berg

Die Männer tauften die Erhebung Pinne-Berg in Anlehnung an den Kreis, von dem die Insel verwaltet wird, und befestigten eine Box mit Gipfelbuch – ganz so wie in den Alpen. Steigeisen und Sauerstoff brauchten sie auf dem Weg zum Gipfel von Helgoland allerdings nicht.

Der Pinne-Berg ist auf dem Oberland auf einem kurzen Trampelpfad vom Klippenrandweg zu erreichen. Die Erhebung ist in Wahrheit auch nur ein Kraterrand, der 1947 durch die Sprengung von Bunkeranlagen entstanden ist.

Wer das Gipfelkreuz auf Helgoland kann sich im Gästebuch verewigen

Im Jahr 2000 wurde das Holzkreuz durch ein Metallkreuz ersetzt, das bei der Witterung auf der Felseninsel beständiger ist. Bis heute ist es Tradition, dass sich Helgoland-Besucher dort verewigen, oft mit launigen Einträgen. Ist ein Buch vollgeschrieben, wird es ersetzt. Die Gemeinde verwahrt die Gipfelbücher auf.

Pinne-Berg auf Helgoland hat auch seine Tücken

2008 zeigte sich, dass der „Pinne-Berg“ auch seine Tücken hat – nachzulesen in einem Artikel des Abendblattes vom 11. September 2008. Anlässlich des zehnten Jahrestags der Gipfelkreuz-Aufstellung war die Gruppe der damaligen Gipfelstürmer aus Itzehoe gemeinsam mit dem Helgoländer Oberlöschmeister Ulrich Knoll zu einer erneuten Besteigung der höchsten Erhebung im Kreis Pinneberg aufgebrochen. Knoll war für die Abteilung Bergrettung zuständig.

Während des Abstiegs über die „Ost-Route“ rutschte Knoll, gerade zurück aus dem Urlaub in der Schweiz, wo er im Kanton Wallis die Viertausender Breithorn und Alalinhorn unfallfrei gemeistert hatte, auf dem feuchten Gras so unglücklich aus, dass er sich eine Sehne im Knie riss. Fachmännisch wurde der Leiter der Bergrettung dann auf der Trage vom Berg herunter in die Klinik gebracht. Knoll musste später in Bremerhaven operiert werden.