Elmshorn. Markt soll nach Umbau belebter Ort der City werden. Dafür gehen viele Parkplätze verloren – auch beim Wochenmarkt ändert sich einiges.

Schön soll er werden, der neue Buttermarkt in Elmshorn. Der Platz im Zentrum der Stadt ist eines der großen Projekte beim Stadtumbau. Er soll sich von einem reinen Markt- und Parkplatz zu einem lebendigen, zentralen Ort in der City wandeln. Die Arbeiten sollen im Oktober 2023 beginnen.

Bis die Elmshornerinnen und Elmshorner aber über den neugestalteten Platz flanieren können, werden einige Jahre vergehen. Rund um die Markthalle sollen neue Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen, auf der Südseite ist zudem das neue Rathaus geplant.

Stadtumbau in Elmshorn: Buttermarkt wird für Jahre zur Dauerbaustelle

2020 beschloss das Elmshorner Stadtverordneten-Kollegium den Umbau des Buttermarktes. Nun werden die Pläne konkret. Mit dem Baubeginn im Oktober wird der Grundstein für die massive Veränderung des Elmshorner Zentrums gelegt.

Der Buttermarkt soll nicht nur eine neue Form erhalten, deutlicher schmaler und länger werden. Statt über Asphalt sollen die Bürgerinnen und Bürger künftig auch über blau-braunes Klinkerpflaster flanieren. Der neue Buttermarkt soll sich dann von der Berliner Straße im Osten bis zum Hafen im Westen erstrecken.

Elmshorn: Das ist der Plan für den umgestalteten Buttermarkt

Außerdem sind Sitzgelegenheiten, eine Promenade an der Nordseite mit einer Allee aus Tokyo-Kirschbäumen sowie ein sogenanntes Funktionsband mit 160 Fahrradstellplätzen an der Südseite geplant. Die Straßen Probstendamm und Schauenburgerstraße werden künftig nur noch für Busse, Taxis und Lieferverkehr freigegeben sein.

So soll der Buttermarkt nach der Umgestaltung gehen, hier de Blick aus Richtung Osten in Richtung Hafen. Hinten links die Peter-Kölln-Werke, rechts die Kirche St. Nikolai.
So soll der Buttermarkt nach der Umgestaltung gehen, hier de Blick aus Richtung Osten in Richtung Hafen. Hinten links die Peter-Kölln-Werke, rechts die Kirche St. Nikolai. © Fabian Gavrilescu – gammagraph

Die Bauarbeiten haben zur Folge, dass der Wochenmarkt, der zweimal wöchentlich auf dem Buttermarkt stattfindet, umziehen muss. Um sicherzustellen, dass der Markt auch während der Umbauphase stattfinden kann, wird der Wochenmarkt ans Südufer des Hafens umziehen. Dort hatte die Stadt extra eine Ausweichfläche eingerichtet.

Wochenmarkt zieht für Dauer der Bauarbeiten ans Südufer des Hafens

„Auf diesem Weg garantieren wir, dass Kunden und Händler verlässlich zueinander finden und das Marktwesen nicht durch beständige Umzüge gestört wird“, sagt Baustadtrat Lars Bredemeier. „Der Elmshorner Buttermarkt ist aufgrund seiner hohen Qualität überregional beliebt. Diese Qualität wollen wir auch während des Umbaus unbedingt beibehalten“, so Bredemeier.

Durch den Umzug werde der Markt nicht durch Baustellenlärm, Lieferverkehr und Baustellenstäube beeinträchtigt. Den Wochenmarkt in unmittelbarer Nähe einer Großbaustelle abzuhalten, sei daher keine Option gewesen, sagt der Baustadtrat.

Elmshorner Wochenmarkt findet zu den gewohnten Zeiten statt

Da die Ausweichfläche der Stadt am Südufer nicht ausreicht, um allen Händlern Platz zu bieten, muss bis zum Umzug im Oktober noch einiges getan werden. „Bis dahin werden wir alle notwendigen Maßnahmen ergriffen haben, um den Markt hier stattfinden zu lassen. Dazu gehören zum Beispiel auch Ausbesserungen am Kopfsteinpflaster sowie Asphaltierungsarbeiten“, sagt Bredemeier.

Die Händler, welche bislang in der historischen Markthalle am Ostende des Buttermarktes zu finden waren, sollen ihre Waren am Südufer in Verkaufscontainern anbieten. „Auch am neuen Standort werden die Kunden den gewohnten Angebotsumfang zu den gewohnten Marktzeiten vorfinden“, so Bredemeier.

Blick auf den Buttermarkt mit der historischen Markthalle aus Richtung Westen.
Blick auf den Buttermarkt mit der historischen Markthalle aus Richtung Westen. © Stadt Elmshorn | Christine Rudolf

Stadt Elmshorn arbeitet daran, die Ausweichfläche barrierefrei zu machen

Der Wochenmarkt wird also weiterhin mittwochs von 7 bis 12 Uhr und sonnabends von 7 bis 13 Uhr stattfinden. Das Kopfsteinpflaster dürfte es allerdings besonders für gehbehinderte und ältere Menschen schwierig machen, wie üblich über den Markt zu bummeln. Auch wenn die Stadt betont, den temporären Platz möglichst barrierefrei zu gestalten.

Zudem soll am Südufer vor dem Haus der Technik eine mobile WC-Lösung vorhanden sein, die auch über die Marktzeiten hinaus geöffnet ist. Eine Frage aber, die viele Elmshornerinnen und Elmshorner umtreibt, ist die nach den Parkmöglichkeiten.

Elmshorn: City verliert auf dem Buttermarkt viele Parkplätze

Denn mit der Sperrung des Buttermarktes, zunächst als sogenannte Baustelleneinrichtungsfläche, später dann aufgrund des Umbaus, gehen eine Menge Parkplätze direkt in der Innenstadt verloren, 300 listet die Stadt dort. Und auch die neue Marktfläche am Südufer kann an den Markttagen nicht zum Parken genutzt werden, hier fehlen dann weitere kostenlose Parkplätze.

„Gemäß im Vorwege erstellter Erhebungen gibt es in der Elmshorner Innenstadt ausreichend Parkplätze, um den Wegfall zu kompensieren“, heißt es von der Stadt. Die Stadt verweist auf die öffentlichen Parkplätze am Nordufer, am Wedenkamp sowie an der Berliner Straße. Zudem gebe es am Flamweg das privat bewirtschaftete Parkhaus Neuer Markt. Auch das Parkdeck im Steindammpark wird als Alternative genannt.

Stadt will prüfen, ob Teilflächen des Buttermarktes freigegeben werden können

Ob das die Parkplatzsituation in der City lösen kann, bleibt fraglich. Zumal mit dem geplanten Abriss des ehemaligen Sky-Marktes an der Berliner Straße weitere Parkflächen verloren gehen. Allerdings will die Stadt auch während der Bauarbeiten kontinuierlich prüfen, ob Teilflächen des Buttermarktes zum Parken freigegeben werden können.

Schon jetzt kann die Stadt zumindest ein wenig Entwarnung geben: 80 bis 100 Parkplätze sollen auf dem Buttermarkt auch während der Arbeiten erhalten bleiben, sagt Morten Planer, Verantwortlicher für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt. Ob weitere Parkflächen hinzukommen, sei vom Bauablauf der Maßnahmen abhängig.

Sky-Fläche soll nach Abriss wieder zum Parken zur Verfügung stehen

Auch mit privaten Eigentümern sei die Stadt im Gespräch um gegebenenfalls ein erweitertes Parkplatzangebot zur Verfügung stellen zu können. So konnte bereits erreicht werden, dass die Fläche des ehemaligen Sky-Marktes nach dem Abriss wieder zum Parken zur Verfügung steht.

Hoffnung macht zudem, dass die Firma Semmelhaack, die Ende 2022 die Knechtschen Hallen sowie das Sky-Areal erworben hat, in diesem Bereich die Errichtung eines Parkhauses mit bis zu 500 Stellplätzen plant. Parkraum, der in der Elmshorner Innenstadt dringend benötigt wird. Ende 2023 oder Anfang 2024 könnte mit den Arbeiten im Bereich Knechtsche Hallen begonnen werden.

Elmshorn: Auftakt für umfassende Bauarbeiten im Zentrum im Oktober

Den Start der Bauarbeiten im Oktober bilden die Maßnahmen zu Verlegung der Schauenburgerstraße. Diese soll mittelfristig in Richtung Norden verlegt werden, um dem Marktplatz seine neue Form zu verleihen – und genügend Platz für das neue Rathaus zu schaffen. Die Arbeiten für das 50-Millionen-Euro-Projekt Rathaus sollen 2024 beginnen.

Blick auf den Buttermarkt aus Richtung Osten. Die Schauenburgerstraße links soll verlegt werden, auf der bisherigen Straßenfläche entsteht dann teilweise das neue Rathaus.
Blick auf den Buttermarkt aus Richtung Osten. Die Schauenburgerstraße links soll verlegt werden, auf der bisherigen Straßenfläche entsteht dann teilweise das neue Rathaus. © Stadt Elmshorn | Christine Rudolf

Um die Verlegung der Schauenburgerstraße möglich zu machen, müssen zunächst Schmutz- und Regenwasserkanäle auf der Südseite des Buttermarktes verlegt werden. Diese Maßnahmen bilden den Auftakt der jahrelangen Bauarbeiten rund um den Buttermarkt.

Boden in der Elmshorner Innenstadt ist Schadstoffbelastet

Ein Problem, das die gesamte Elmshorner City betrifft, sind die Altlasten im Boden. Die Flächen am Buttermarkt gelten als Verdachtsflächen, insbesondere gefährliche Milzbranderreger könnten sich aufgrund der früher dort ansässigen Lederfabrik im Boden befinden.

Aufgrund dessen wurde der Boden über Jahre hinweg immer wieder untersucht. Dabei wurden verschiedenen Schadstoffe im Boden und Grundwasser entdeckt. Das bedeutet auch, dass für die Arbeiten besondere Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen.

Spezielle Sicherheitskonzepte sollen Schutz der Arbeiter sicherstellen

So wird für jede Baustelle im Sanierungsgebiet ein Arbeits- und Sicherheitskonzept erstellt, in dem der erforderliche Schutz aller auf der Baustelle tätigen Arbeiter und Arbeiterinnen festgelegt wird. Durch bestimmte Maßnahmen soll zudem ein Verschleppung möglicherweise schädlicher Substanzen unterbunden werden. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe nicht, heißt es von der Stadt.

Bei Rathausneubau hatte sich die Politik, auch aufgrund der möglichen Altlasten im Boden, für eine Variante entschieden, die keine Unterkellerung vorsieht. Neue Pläne sehen nun sogar vor, gänzlich auf eine eine Auskofferung zu verzichten und den Boden durch eine Aufschüttung zu versiegeln. Das bedeutet aber auch, dass die Schadstoffe im Boden bleiben.

Elmshorn: Umbau des Buttermarktes macht die City zur Dauerbaustelle

Neben dem Buttermarkt soll auch die Markthalle saniert werden, sie stellt eines von vielen historischen Gebäuden in der Elmshorner Innenstadt dar. Sie wird aktuell nur an Markttagen genutzt und auch nur im Erdgeschoss. Einen konkreten Plan für die Zukunft der Markthalle gibt es aber noch nicht. Klar ist nur: Die Markthalle soll auf dem neugestalteten Buttermarkt in der Platzmitte zu einem Hingucker werden.

Und auch der Hafen, der den Abschluss des Platzes noch Westen hin bilden wird, soll umgestaltet werden und danach zum Verweilen einladen. Doch bis es soweit ist, müssen sich die Elmshornerinnen und Elmshorner erst einmal auf jahrelange Bauarbeiten im Zentrum einstellen.