Elmshorn. Altlasten der Lederindustrie wurden im Stadtzentrum vermutet. Nach Untersuchungen gibt es nun Entwarnung. Was das bedeutet.

Milzbrandverdacht mitten in Elmshorn? Dieser Annahme ist die Stadt nun im Sanierungsgebiet Vormstegen nachgegangen und kann Entwarnung geben: Der Verdacht habe sich nicht bestätigt, die dort geplanten Sanierungsarbeiten können gefahrlos durchgeführt werden und werden sogar weniger kostspielig.

Elmshorn: Verdacht auf Milzbrand in der Innenstadt ausgeräumt

Hintergrund der Untersuchungen war, dass die ehemalige Elmshorner Lederindustrie zwar ein wichtiges stadtbildprägendes Erbe hinterlassen hat, aber auch durchaus Ursache historischer Altlasten im Boden war. Mit umfassenden Maßnahmen präzisierte die Stadt nun das tatsächliche Ausmaß möglicher Belastungen. Vor den Kanalbaumaßnahmen am Buttermarkt stand der Kreuzungsbereich Schauenburgerstraße, Vormstegen sowie Wedenkamp im Fokus der Untersuchungen.

Der erste Verdacht konnte demnach entkräftet werden – und das wirke sich maßgeblich auf die Baukosten aus. Zwei Tage lang erkundeten Sachverständige den Boden im Kreuzungsbereich. Die Stadt plant dort den Bau neuer Schmutz- und Regenwasserkanäle, die wegen des Rathausneubaus weiter nördlich verlegt werden müssen.

Elmshorn: Ergebnis sorgt für spürbare Kostensenkung

„In der untersuchten Fläche an der Kreuzung bestand wegen der ehemals ansässigen Lederfabrik der Verdacht auf Gerberei-Reste und Milzbrandsporen“, sagt Yasmin Arndt, Altlastenkoordinatorin der Stadt Elmshorn. Während umfangreicher Archivrecherchen zeigte sich allerdings schon, dass der heutige Kreuzungsbereich nicht mit Resten der Lederfabriken aufgeschüttet wurde.

„Wir konnten daher vermuten, dass der Boden in diesem Bereich frei von Milzbrand ist“, so Arndt weiter. Diese Vermutung wurde aber nochmals mit Bodenproben bestätigt. Da Milzbrandsporen schwer nachweisbar sind, untersuchten Sachverständige den Boden auf Abfälle, die eindeutig der Lederindustrie zuzuordnen sind: Tierhaare, Lederreste und Knochenfragmente.

In keiner Probe seien entsprechende Abfälle gefunden worden. „Damit konnte der Milzbrandverdacht entkräftet werden“, so Arndt. Für die Baumaßnahmen bedeute dies eine spürbare Kostensenkung. Der hohe Aufwand habe sich dadurch ausgezahlt, sagt auch Baustadtrat Lars Bredemeier.