Elmshorn. Der Ausschuss für Stadtumbau hat ein Design gewählt. Wo das Bodenkonzept bereits zu sehen ist.
Blauer oder auch brauner Klinker? Rotes oder gelbes Herbstlaub? Sumpf-Eiche oder Tokiokirsche? Über Designfragen zum neuen Buttermarkt haben die Mitglieder des Stadtumbauausschusses wochenlang diskutiert. Seit Ende August kannten sie die beiden Vorschläge des Planungsbüros Planorama. Nun ist die Entscheidung über Bausteine und Baumsorten gefallen: blau-braune Steine, gelbes Herbstlaub und Kirschen mit weißen Blüten. Dafür stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig.
Zum Designkonzept: Längliche Klinkersteine in Fischgrät-Optik kommen auf den Marktplatz. Die Steine seien robuster als Beton, hielten dem Gewicht der Marktwagen stand, versicherte Planorama-Architekt Ulf Schrader. Den Kontrast dazu bilden hellgraue Granitplatten an der Schauenburgstraße, die sehbehinderten Menschen beim Orientieren helfen. Helles Betonpflaster soll auf den Fahrbahnen verlegt werden.
Die neuen Bäume sind farblich auf das Bodenkonzept abgestimmt, sagt der Architekt. Passend zum blau-braunen Klinker sollen Tokiokirschen die Promenade am Probstendamm zieren. Sie wachsen fünf bis acht Meter hoch und tragen weiße Blüten. Im Herbst färbt sich ihr tiefgrünes Laub gelb. Ungarische Eichen sollen auf der Südseite vor dem neuen Rathaus wachsen – und zwar so, dass der Balkon des geplanten Gebäudes frei liegt. Die Bäume werden bis zu 20 Meter hoch und sollen an die industrielle Geschichte Elmshorns erinnern: Damals wurden Eichenrinden für den Gerbprozess genutzt. Die Baumkronen kleiden sich in dunkelgrünes Laub, das sich, wie die Kirschen, im Herbst gelb färbt.
Mit dieser Entscheidung hat der Stadtumbauausschuss gegen blau-blunten Klinker, Fudschijama-Kirschen und Sumpf-Eichen mit roter Herbstfärbung gestimmt. Beide Designs hat das Planungsbüro auf das Rathausgebäude abgestimmt. Dennoch ist Architekt Schrader froh, dass die Politiker die erste Variante bevorzugen. Er sagt, das Pflaster wirke ruhiger und eleganter, bilde einen subtilen Kontrast zum Klinker. Das Planungsbüro hatte die beiden Designs bereits im September neben der Markthalle verlegen lassen: Auf 32 Quadratmetern wurden sechs Materialien verbaut. Spaziergänger können sich auf der Nordseite ein Bild davon machen.
Dass die Parteien sich einstimmig für ein Design entschieden haben, begrüßte unter anderem Matthias Pitzer (Grüne). Er sagte: „Das ist aus unserer Sicht ein sehr wichtiger Schritt. Es ist wichtig für die Identität dieser Stadt.“
Buttermarkt, Rathaus und Verladestation
Den neuen Marktplatz soll das geplante Rathausgebäude schmücken. Wann genau der Grundstein gelegt wird, ist noch unklar. Die Umgestaltung des Marktplatzes erfolgt zuvor. Es werde noch einige Monate dauern, sagte Baustadtrat Lars Bredemeier. Er teilt auf der städtischen Webseite mit, es handle sich um „zeitintensive Maßnahmen“. Zunächst müssten Versorgungsleitungen verlegt und Straßenarbeiten vorangetrieben werden. Bredemeier: „Im kommenden Jahr werden wir mit dem Abriss der Post einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zum neuen Buttermarkt passieren.“
Er hofft, dass der neue Platz an marktfreien Tagen als Aufenthaltsfläche genutzt wird. Geplant sind ein Wasserspielplatz und freie Flächen, auf denen Kinder mit Kreide malen dürfen. Auch die Gastronomie soll von der neuen Freizeitfläche profitieren.
Diese Nachricht wurde am 27. Oktober 2020 geändert.