Helgoland. Neben der WG Helgoland auf Kurs waren auch die Grünen erstmals am Start – sehr erfolgreich. CDU ist großer Verlierer auf der Insel.
Sie traten an, weil sie mit den etablierten Parteien auf Helgoland unzufrieden waren. Und offenbar waren das auch die Helgoländer. Denn sie gaben der neuen Freien Wählergemeinschaft Helgoland auf Kurs auf Anhieb 28,7 Prozent der Stimmen. Sie ist damit überraschend stärkste Partei auf der Insel.
Die Grünen, die sich auf der Nordseeinsel ebenfalls neu gegründet haben, schafften es auf stolze 17,7 Prozent und sind damit drittstärkste Kraft. Ein unglaublich spannender Wahltag sei es für ihre Partei gewesen, so Spitzenkandidatin Rebecca Ballstaedt.
Helgoland: Neue Wählergemeinschaft auf Anhieb stärkste Kraft
„Als wir Montagnacht die vorläufigen Ergebnisse erhalten haben, war unsere Freude über den Zuspruch aus der Bevölkerung sehr groß", sagte sie und fügte hinzu: „Wir danken allen Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen in unsere Gruppe. Gemeinsam mit den anderen gewählten Vertreterinnen und Vertretern wollen wir uns nun mit aller Kraft für das Wohle der Insel entsprechend unserer Ziele einsetzen."
CDU, SPD und SSW sahen alt aus. Verlierer des Abends waren die Christdemokraten. Sie verloren die Mehrheit, schafften es lediglich auf 15,4 Prozent. Ganze 23,6 Prozentpunkte haben sie verloren – entgegen dem allgemeinen Trend im Kreis Pinneberg.
SPD verliert 9,5 Prozentpunkte auf der Insel
SPD ist mit 23,7 Prozent zwar noch zweitstärkste Kraft im Helgoländer Gemeinderat, verlor aber 9,5 Prozentpunkte. Die dänische Minderheitenpartei Südschleswigsche Wählerverband (SSW) muss 13,4 Prozentpunkte Verlust hinnehmen und kommt nur noch auf 14,3 Prozent.
„Wir hatten uns durchaus mehr versprochen“, sagt Lothar Plumhof, Vorsitzenden des CDU-Ortsverbandes Helgoland. „Letztendlich wollen aber alle Parteien nur das Beste für unsere Insel und wir werden alle nach dem Wahlkampfgeplänkel zu einer vernünftigen Sacharbeit zurückkehren.“
Nordseeinsel Helgoland: CDU muss große Stimmenverluste hinnehmen
Es gebe auf der Insel keine Extreme und in den Programmen der Parteien fänden sich durchaus Übereinstimmungen. „Ich glaube alle wollen zum Beispiel das Inselgemeinschaftshaus“, sagt Plumhof. Die CDU werde versuchen, ihr Programm umzusetzen und zeige sich auch bei den anderen Parteien offen für Gespräche.
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Die Verluste erklärt Plumhof so: „Die alten großen Zugpferde haben gefehlt. Wir hatten viele neue Leute auf der Liste, die noch nicht so bekannt sind.“ Zudem seien diesmal fünf Parteien angetreten. Da würden sich die Stimmen anders verteilen.
Einige Mitglieder der neuen Wählergemeinschaft stammen aus den Reihen der CDU.