Helgoland. Neue Herausforderer treten zur Wahl an. Energiegewinnung ist das große Thema – und: Wie können Jung und Alt auf der Insel bleiben?

Auf Helgoland regieren CDU, SPD und SSW. Nun bekommen die drei Parteien zur Gemeindewahl im Mai Konkurrenz. Zum einen haben Bündnis 90/Die Grünen auf der Insel 2021 einen Ortsverband gegründet. Zum anderen tritt die neu gegründete Wählergemeinschaft „Helgoland auf Kurs“ an.

In der neuen Partei mit 32 Mitgliedern haben sich jüngere und ältere Insulaner zusammengeschlossen, weil sie sich nach eigenen Angaben in der Kommunalpolitik der vergangenen Jahre nicht wiedergefunden haben.

Die Gemeinde Helgoland hat in den vergangenen Jahren viele erneuerbare Energieformen unterstützt. Offshore-Anlagen wurden gebaut und die Herstellung grünen Wasserstoffs wurde gefördert. Die Insel selbst hat diese Energieformen bislang noch nicht nutzen können. Aktuell wird das Thema Photovoltaik vorangetrieben. Alle Parteien setzen auf den Ausbau alternativer Energien.

CDU Helgoland fordert eigene Windkraftanlage für die Insel

Die CDU Helgoland wünscht sich hinsichtlich der Strom- und Wärmeversorgung unabhängiger zu werden. „Wenn das Projekt Aqua Primus nicht umgesetzt werden sollte, sollte die Gemeinde eine eigene Windkraftanlage auf See bauen und damit die Insel mit Strom als Energieträger versorgen“, so die Christdemokraten.

Fernwärme wollen sie beibehalten. Ergänzend zum Wind soll auch die Sonne als Energiequelle genutzt werden. „Öffentliche beziehungsweise gemeindeeigene Gebäude sollten mit unauffälligen Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden“, fordert die CDU. So soll auch für Preisstabilität bei den Energiepreisen gesorgt werden. „Strom- und Wärmeversorgung darf kein Privileg für Reiche werden“, so die CDU.

CDU will Lebensqualität auf Helgoland steigern

Die Lebensqualität auf Helgoland will die CDU dadurch erhöhen, dass weiterführende Bildungsangebote nach Klasse 10 (Inselabitur und Berufsschulunterricht online) angeboten werden.

Die Gesundheitsversorgung soll leistungsfähiger werden. Für das Krankenhaus sollen ein CT-Gerät und mehr Diagnostik angeschafft werden. „Wir wünschen uns eine Rekommunalisierung des Krankenhauses an den Landkreis“, so die CDU.

Senioren sollen auch im Alter auf Helgoland bleiben und gut versorgt werden können. Dazu fordern die Christdemokraten ein neues Konzept des Seniorenwohnens mit ambulanter und stationärer Pflege am Invasorenpfad als Pilotprojekt mit dem Krankenhaus.

Christdemokraten wollen Helgoländer Sprache und Traditionen erhalten

Lothar Plumhof ist Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Helgoland und steht auf dem Listenplatz eins. 
Lothar Plumhof ist Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Helgoland und steht auf dem Listenplatz eins.  © CDU Helgoland

Mehr Wassersportmöglichkeiten und Gastronomie auf der Insel und der Düne, die Einrichtung einer Diskothek, ein attraktiverer Aufenthaltsbereich für Jugendliche, eine Kinderferienspaß-Aktion durch die Gemeinde, eine attraktivere Gestaltung des Sportplatzes und eine Nutzung gemeindeeigener Grundstücke für Boote und Trailer sollen ebenfalls die Lebensqualität erhöhen.

„Wichtig ist uns auch der Erhalt der Helgoländer Sprache und Traditionen und die Unterstützung unserer Feuerwehr“, so die CDU. „Wir wünschen uns eine Belebung des Wintertourismus und häufigere Schiffsverbindungen im Winter.“

CDU Helgoland will die Insulaner finanziell entlasten

Das Leben auf Helgoland ist teuer. Insbesondere die Menschen, die die Infrastruktur am Laufen halten, verdienten aber oft zu wenig, so die CDU. „Eine finanzielle Entlastung aller Menschen auf Helgoland wollen wir dadurch erreichen, dass Insulaner kostenlos zur Düne fahren können.“

Die Nutzung gemeindeeigener Räumlichkeiten soll für Vereine kostenlos werden. „Wir wollen ein Inselgemeinschaftshaus mit günstigem Mittagstisch für etwa 3 bis 5 Euro und Platz für Vereine schaffen“, so die Christdemokraten. Der Kauf einer Pension in Cuxhaven mit kostenloser beziehungsweise sehr günstiger Übernachtung für Insulaner ist ein weiteres Ziel.

Mehr preisgünstigen und guten Dauerwohnraum will die CDU durch den Erwerb und die Schaffung von Wohnraum durch die Gemeinde mit anschließender preisgünstiger Vermietung, durch eine deutliche Senkung der Grundsteuer B (die auch auf die Mieter umgelegt wird), durch die Senkung der Energiepreise und die Vermeidung von Leerstand durch eine entsprechende kommunale Strafsteuer erreichen. „Die Erhaltungssatzung wollen wir fortführen.“

SPD Helgoland: Ausbau alternativer Energien vorantreiben

Auch die SPD Helgoland wird sich weiterhin für den Ausbau alternativer Energien auf der Insel einsetzen. „Da die Produktion von grünem Wasserstoff durch Offshore-Windenergie nicht so einfach und schnell umsetzbar ist, setzen wir auch auf den Ausbau von Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen“, sagen die Sozialdemokraten.

„Im Jahr 2022 wurde mit unserer Unterstützung schon ein Kooperationsvertrag zwischen der Gemeinde und den auf der Insel ansässigen Offshore-Windparkbetreibern geschlossen, mit dem Ziel die Dächer der Betriebshallen und des gemeindeeigenen Hafenterminals für Photovoltaikanlagen zu nutzen.“ Hier laufen zurzeit Untersuchungen zur Machbarkeit. Auch die Montage von Photovoltaikanlagen auf Wohnhäusern ist unter bestimmten Bedingungen inzwischen denkmalschutzrechtlich möglich geworden.

Sozialdemokraten wollen sich für Nutzung von Windkraft einsetzen

Die SPD will sich weiterhin dafür einsetzen, Windkraft für die Insel nutzbar zu machen. „Kaum eine andere Technologie ist auf der Insel so effizient für die Wärmeversorgung einsetzbar.“ Dringend müssten hier Wege zur Umsetzung auch mit den Naturschutzbehörden und -verbänden gefunden werden, auch in Hinblick auf den Klimaschutz.

Die SPD Helgoland verspricht, sich, egal welche Technologie in Zukunft auf der Insel genutzt wird, dafür einzusetzen, dass die notwendigen Investitionen finanziell gefördert und bezuschusst werden. Nur dann sei gewährleistet, dass hierdurch nicht der Verbrauchspreis für die Bevölkerung steigt.

SPD Helgoland: mehr bezahlbare Wohnmöglichkeiten schaffen

Die SPD Helgoland hat sich für die nächsten fünf Jahre breit aufgestellt, will laufende Themen weiterverfolgen und neue auf den Weg bringen. Rund um die Leuchtturmstraße sind in den vergangenen Jahren 67 Gemeinde-Wohnungen geschaffen worden. „Zusammen mit der Erhaltungssatzung hat das die Wohnsituation für viele deutlich verbessert“, so die Sozialdemokraten.

Spitzenkandidat der SPD Helgoland, Peter F. Botter, vor dem neu ausgebauten Binnenhafen.
Spitzenkandidat der SPD Helgoland, Peter F. Botter, vor dem neu ausgebauten Binnenhafen. © SPD Helgoland

Der Bedarf an Wohnungen sei allerdings immer noch nicht gedeckt. Dringend benötigtes Fachpersonal komme nur auf die Insel, wenn auch entsprechender Wohnraum vorhanden sei. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Planungen für die Schaffung weiterer dringend benötigter bezahlbarer Wohnmöglichkeiten umgesetzt werden.“

SPD Helgoland: Bis ins hohe Alter auf der Insel leben

Die Insel ist klein, die Wege sind kurz und barrierearm. Jeder kennt jeden. Ideale Voraussetzungen, um hier bis ins hohe Alter zu leben, findet die SPD. Es wurden Umfragen gemacht und Ideen gesammelt. „Wir haben in den Workshops des Deutschen Instituts für Sozialwirtschaft (DISW) zu diesem Thema aktiv mitberaten“, so die SPD.

Es sei an der Zeit, Konzepte aus einer Kombination von barrierearmen Wohnungen, ambulanter Pflege, betreuten Wohnmöglichkeiten und stationärer Versorgung unter der Schwierigkeit des Fachkräftemangels zu entwickeln und umzusetzen. „Das geht nur gemeinsam mit allen Beteiligten“, so die SPD, die das Thema aktiv weiterentwickeln will.

Südschleswigsche Wählerverband setzt für Helgoland auf Solarenergie

Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) Deät Lun/Helgoland möchte umweltfreundliche Strom- und Wärmegewinnung durch Solarenergie und -thermie auf Helgoland fördern. Dazu ist der Denkmalschutz anzupassen – es soll gelten: Umweltschutz vor Denkmalschutz.

Wie Helgoland sich klimaneutral und CO2-frei mit Energie versorgen kann, ohne dabei die Bezahlbarkeit aus den Augen zu verlieren, ist eine große Herausforderung, findet die SSW. „Es liegen bereits verschiedene Lösungsoptionen auf dem Tisch, die ergebnisoffen zu analysieren und diskutieren sind“, so die Partei der dänischen und friesischen Minderheit.

SSW will eine umweltbewusstere Wärmeerzeugung für Helgoland

Windkraft sei zum Beispiel bei windarmen Wetterlagen ungünstig. Diesel-Notstromaggregate zur Stromerzeugung sind dann vorzuhalten. Die bisherige Wärmeerzeugung durch Heizöl soll umweltbewusst angepasst werden, so der SSW.

„Wasserstoff wird grün geredet, aber Wissenschaftler lehnen ihn zur Wärmegewinnung ab. Dafür ist sein Wirkungsgrad zu schlecht“, so der SSW. Gas, Kohle und Kernkraft erübrigten sich auf Helgoland.

„Wenn für die Wärmeerzeugung durch Elektrizität das bisherige Seekabel nicht ausreicht, ist ein zweites Seekabel mit geringerem Durchmesser denkbar. Es kann nur grüner Strom eingespeist werden, es ist ununterbrochen verfügbar und nicht von Unbilden des Wetters abhängig“, so die Vorstellung der Partei.

SSW möchte Helgoländisch-Unterricht an der Schule etablieren

Begrenzter Wohnraum und der Mangel an Arbeitskräften in allen Bereichen wurde in den vergangenen Corona-Jahren noch verschärft. „Dass Unternehmen gestützt wurden, war ein richtiger Schritt, es fehlte aber derselbe Schritt für Arbeitnehmer. Das Ergebnis merken wir alle“, so der SSW Deät Lun/Helgoland.

Der SSW Deät Lun/Helgoland will sich dafür einsetzen, dass Arbeitskräfte und Familien dauerhaft auf Helgoland bleiben können. „Dabei dürfen wir die Generation nicht vergessen, die ab 1952 die Insel zu dem gemacht hat, was sie heute ist.“ Der seniorengerechte Umbau von Wohnungen und die Schaffung von Anreizen, diesen Umbau auch umzusetzen, gehörten dauerhaft auf die Tagesordnung.

Robert Harms ist der Spitzenkandidat des SSW Deät Lun/Helgoland.
Robert Harms ist der Spitzenkandidat des SSW Deät Lun/Helgoland. © Sascha Stamm

Zur Sozialpolitik zählen auch die Helgoländer Traditionen, Bräuche und die inseleigene Sprache Helgoländisch. Für den SSW sind sie wichtiger Bestandteil des Zusammengehörigkeitsgefühls und des Zusammenlebens. „Für Helgoländisch-Unterricht an der Schule werden wir uns einsetzen. Ebenso gilt es Deutsch-Sprachkurse für internationale Insulaner zu etablieren.“

SSW will Helgoland an das 49-Euro-Ticket anschließen

Ab 1. Mai kann ganz Deutschland den öffentlichen Nahverkehr mit dem Deutschland-Ticket für 49 Euro im Monat nutzen. Helgoland hat allerdings keinen Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr. Als im Jahr 2022 das 9-Euro-Ticket eingeführt wurde, war das unmittelbar mit einem signifikanten Rückgang an Tagesgästen in den Monaten Juni, Juli und August auf Helgoland zu spüren.

Viele Helgoländer befürchten laut SSW, dass auch in diesem Jahr das Deutschland-Ticket die Anreisen stark mindert. Dadurch würde der Umsatz in den vielen Geschäften mit zollfreien Produkten sinken. „Mit dem Deutschland-Ticket wird ein System geschaffen, von dem alle gut profitieren, außer Helgoland“, so der SSW.

Der SSW Deät Lun/Helgoland wird sich dahingehend engagieren, dass Helgoland an das Deutschland-Ticket-System angeschlossen wird und somit nicht nur Gäste der Insel, sondern auch die Helgoländer und Insulaner mit diesem sinnvollen Deutschland-Ticket entlastet werden können.

Die Grünen auf Helgoland setzen auf Fachexpertise

Erneuerbare Energien und Klimaschutz sind für Bündnis 90/Die Grünen traditionell zentrale Themen. „Sie sind die Grundlage dafür, dass die Insel auch für weitere Generationen als guter Lebensort erhalten bleibt und alle anderen Themen wie Naherholung, Tourismus und Bildung eine Zukunft haben.“ In der Vergangenheit gerieten Klimaschutzbemühungen auch auf Helgoland in Konflikt mit anderen Interessen wie Natur- und Denkmalschutz, weshalb die konkrete Umsetzung erschwert wurde.

Die Grünen wollen sich dafür einsetzen, dass das zukunftsträchtige Thema Klimaschutz ins Zentrum der Inselgemeinschaft und Gemeindeverwaltung rückt. Ihnen ist besonders wichtig, gemeinsam mit der Gemeinde und der Gemeindevertretung daran zu arbeiten. „Wir sind überzeugt, dass wir auch auf Helgoland mit der nötigen Fachexpertise im gemeinsamen Dialog Lösungen finden können, die alle Interessen berücksichtigen.“

Insbesondere fachliche Angebote, unter anderem durch das Land Schleswig-Holstein, zu diesem Thema wollen die Grünen zugänglich machen. „Ganzheitliche Initiativen, die der Insel und allen Bewohnern bei einer Umgestaltung der Energienutzung und der Energiebezüge helfen, werden unsere Unterstützung finden.“

Bündnis 90/Die Grünen Helgoland zum Thema Nachhaltigkeit

Eine nachhaltige Entwicklung der Insel ist für den Ortsverband der Grünen selbstverständlich. Einige Mitglieder des Ortsverbandes engagieren sich bereits seit vielen Jahren für die Inselkommune, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Durch Aktionen zu diesem Thema wurden Bürger und auch Gäste aktiv eingebunden. So ist Grünen-Spitzenkandidatin Rebecca Ballstaedt zum Beispiel auch Mit-Initiatorin von „de green Steer“ – einem Pfandbechersystem für Helgoland. „Auch auf Forschungsebene sind einige unserer Kandidaten in das Thema Meeresmüll international erfolgreich eingebunden. Unsere Kommunalpolitik wird also durch dieses Thema geprägt sein.“

Meeresbiologin Rebecca Ballstaedt, auf dem Listenplatz 1 für die auf Helgoland neu gegründete Partei Bündnis 90 /Die Grünen, engagiert sich unter anderem für den Schutz der Kegelrobben auf der Düne.
Meeresbiologin Rebecca Ballstaedt, auf dem Listenplatz 1 für die auf Helgoland neu gegründete Partei Bündnis 90 /Die Grünen, engagiert sich unter anderem für den Schutz der Kegelrobben auf der Düne. © dreivorzwoelf-marketing-GmbH

Die Grünen möchten ermutigen, sich für einen ressourcenschonenden Umgang mit und auf der Insel einzusetzen. Dabei spiele auch die entsprechende Weiterentwicklung der Insel-Infrastruktur eine große Rolle. „Die Grundlagen für unsere Entscheidungsfindung sind für uns immer neue wissenschaftliche Fakten. Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen, auch über die Insel hinaus Partnerschaften zu intensivieren, um die nachhaltige Entwicklung für die Insel Helgoland langfristig zu fördern“, heißt es seitens der Partei.

Bündnis 90/Die Grünen auf Helgoland verspricht Bürgernähe

Auf Helgoland leben Bürger aus mehr als 30 Nationen. Diese in den Dialog zu bringen, alle über wichtige politische Entscheidungen auf dem Laufenden zu halten und einzubeziehen, ist ein Kernziel der Grünen.

So sollen das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Verständnis für Entscheidungen der Politik und der Verwaltung gefördert werden. „Konkret setzen wir uns für die Herabsetzung von Kommunikationsbarrieren (unter anderem Sprache) und eine frühzeitige Information zu größeren Inselprojekten ein, um eine größtmögliche Beteiligung zu ermöglichen.“ Für alle Helgoländer Bürger sei eine sehr gute Information über alle laufenden und abgeschlossenen Vorgänge der Lokalpolitik und Verwaltung ebenfalls substanziell.

Eine transparente, bürgernahe und sozialgerechte Verwaltung, die auf einen offenen, vertrauensvollen Dialog mit den Bürgern setzt, ist für die Grünen ein Selbstverständnis. „Uns ist bewusst, dass kommunale Verwaltungen vor großen Herausforderungen stehen, trotzdem wollen wir gemeinsam mit der Verwaltung prüfen, wie auch zukünftig immer eine zeitnahe Bearbeitung von Themen möglich sein kann.“

Neue Wählergemeinschaft fordert eigenständige Energieversorgung der Insel

Zum Thema alternative Energie sagt die neu gegründete Wählergemeinschaft Helgoland auf Kurs: „Unser Ziel ist es, eine kurzfristig umsetzbare gute ökologische Energieversorgung für unsere Insel zu finden und dabei alle vorhandenen Möglichkeiten zur Förderung in Betracht zu ziehen, um die erprobten Techniken wie Solar, Windkraft und Biogas zu nutzen. Hierbei denken wir an die Gründung von Bürgerwerken und die Ausstattung aller öffentlichen Dachflächen mit Solar/Photovoltaik.“

Wählergemeinschaft Helgoland auf Kurs will transparent und ansprechbar sein

Politik gemeinsam gestalten. Von jung bis alt, neu hinzugezogen, alteingesessen, aus nah und fern, alle gemeinsam – das ist das Ansinnen der Wählergemeinschaft Helgoland auf Kurs. „Wir wollen ansprechbar sein, zuhören, Transparenz schaffen und Sprachbarrieren aufbrechen, um gemeinsam die Zukunft unserer Insel zu gestalten.“

Louise Rehahn führt die Liste der Wählergemeinschaft Helgoland auf Kurs an.
Louise Rehahn führt die Liste der Wählergemeinschaft Helgoland auf Kurs an. © Ralf Steinbock

Wichtig ist der neu gegründeten Partei, die Einzigartigkeit ihrer Insel wieder mehr in den Fokus zu rücken, von alten Traditionen wie der Börte bis hin zu neuen Angeboten mit Führungen durch die Offshore-Anlagen. Innovative Angebote im Winter sollen das Leben und Arbeiten auf der Insel ganzjährig sichern.

Wählergemeinschaft fördert generationsübergreifendes Leben auf Helgoland

Ein weiteres Anliegen der Freien Wählergemeinschaft ist, generationsübergreifendes Leben auf Helgoland möglich zu machen. „Wir brauchen dringend eine Lösung, um unseren älteren Insulanern ein barrierearmes Wohnen zu ermöglichen. Das Kurmittelhaus bietet die besten Voraussetzungen dafür.“ Dort sei genügend Platz für barrierearme Wohnungen, ein Gesundheitszentrum und zusätzlichen Wohnraum. „Dafür werden wir uns gezielt einsetzen.“

Nach Kommunalwahl 2018 änderte sich Sitzverteilung mehrfach

Bei der Kommunalwahl am 6. Mai 2018 hatten 4394 Helgoländer ihre Stimme abgegeben. Eine knappe Mehrheit entfiel auf die CDU (39,03 Prozent, 1715 Stimmen). Die SPD kam auf 33,23 Prozent. Das entspricht 1460 Stimmen. Der SSW erreichte 27,74 Prozent, also 1219 Stimmen.

Die Infografik zeigt die aktuelle Sitzverteilung der Gemeindevertretung auf Helgoland.
Die Infografik zeigt die aktuelle Sitzverteilung der Gemeindevertretung auf Helgoland. © HA Grafik | Frank Hasse

Daraus ergab sich für die Gemeinde Helgoland folgende Sitzverteilung: Die CDU bekam fünf Sitze, SPD und SSW jeweils vier Sitze. Nach mehreren Fraktionsübertritten und dem Nachrücken zweier Listennachfolger aus dem Wahlvorschlag der CDU haben sich die Mehrheitsverhältnisse in der Gemeindevertretung mehrmals geändert. Zurzeit hat die CDU fünf Sitze, SPD sechs Sitze und SSW zwei Sitze.

Das sind die Spitzenkandidaten: CDU: Rechtsanwalt Lothar Plumhof, SPD: Rentner Peter F. Botter, SSW Deät Lun/Helgoland: Angestellter Robert Harms, Bündnis 90/Die Grünen: Meeresbiologin Rebecca Ballstaedt, Wählergemeinschaft Helgoland auf Kurs: Selbstständige Louise Rehahn.