Die Stadtgeschichte Quickborns ist in den vergangenen 150 Jahren vom Torfabbau im Himmelmoor geprägt. Die alte Torfbahn wurde 1973 stillgelegt. Daran erinnern nun Schautafeln entlang der alte Gleise.

Quickborn. Der Torfabbau im Himmelmoor gehört seit fast 150 Jahren zur Stadtgeschichte Quickborns, seit die Torffabriken Kühl, Hagen und Nothnagel in den 1870er Jahren mit der Herstellung von Presstorf begannen, der vor allem zum Heizen, Düngen und Einpacken von Obst genutzt wurde. Bis nach dem ersten Weltkrieg transportierten Pferdefuhrwerke den Torf zum AKN-Bahnhof, von wo er weiter nach Hamburg gelangte. Von 1920 an gab es auch eine eigene Torfbahn vom Himmelmoor, der über die Kieler Straße entlang des Torfbahnweges und der Torfstraße zur Torffabrik führte, die direkt am Bahnhof lag.

Jetzt erinnern mehrere Schautafeln an der Kieler Straße sowie am Bahnhof an diese alte Tradition der Torfbahn, die die Geschichtswerkstatt mit alten Fotos und Erläuterungen aufgestellt hat. 1973 wurde der Betrieb der Torfbahn eingestellt. Der Torfabbau läuft aber weiter und endet erst im Jahre 2020. Als das Freibad in den 1960er Jahren in der Nähe eröffnet wurde, musste die Torffabrik manches Mal schließen, damit der aufgewirbelte Torfstaub nicht zu sehr das Schwimmbecken bedeckte, erzählt Irene Lühdorff von der Geschichtswerkstatt.

Auch eine kleine Torfbahn im Himmelmoor erinnerte an diese alte Geschichte. Vor ein paar Jahren musste aber auch dieser Betrieb stillgelegt werden und ist nur noch zu besonderen Anlässen erlaubt. Das mögliche Unfallrisiko war den Verantwortlichen zu groß. Klaus H. Hensel, der Vorsitzender des Fördervereins Himmelmoor ist, bedauert diese Entwicklung. Er ist aber guter Hoffnung, dass nach Ende des Torfabbaus diese Torfbahnlore wieder fahren wird. „Wir sind da in guten Gesprächen mit ehemaligen Eisenbahnern in unserem Verein, die das übernehmen würden.“ Möglicherweise könnte diese Bahn sogar vor 2020 starten, sofern der Torfabbau früher endet, weil das Himmelmoor erschöpft sei.