Stadt Quickborn hat jetzt außer der Torfstraße auch einen Torfbahnweg. Dieser wurde noch bis 1973 genutzt, um den Torf aus dem Himmelmoor über Schienen zu transportieren. Weg wurde nun umbenannt.
Quickborn. Die Torfbahn ist für die Quickborner Ortsgeschichte von enormer Bedeutung. „Ohne das Himmelmoor würde es heute keine AKN geben“, ist Irene Lühdorff von der Geschichtswerkstatt überzeugt. Darum sei es so wichtig, dass diese historische Entwicklung der Stadt nicht vergessen werde. Als weiterer Meilenstein, um das sicherzustellen, ist am Montag ein Weg, der den Mühlenberg mit der Ellerauer Straße verbindet, in den Torfbahnweg benannt worden.
Zur feierlichen Umwidmung dieses bislang namenlosen Privatweges kamen außer den Vertretern der Geschichtswerkstatt und Fachbereichsleiter Carsten Möller auch Bürgervorsteher Henning Meyn. Der CDU-Politiker lobte das Engagement der Heimatforscher, die diese Straßenbenennung initiiert hatten. Auch für die Schüler, die aus Richtung Nordwesten zur Gemeinschaftsschule Comenius am Freibad oder zum Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium am Ziegenweg gehen müssten, sei diese Verbindung der tägliche Weg zur Schule, würdigte Meyn den neuen Torfbahnweg.
Da sich ein Teil des Fußweges nicht im städtischen Besitz befindet, musste der rechtmäßige Eigentümer für die Straßenbenennung seine Zustimmung geben. Dieser habe keinerlei Einwände gehabt, sodass der Namensgebung nichts im Wege gestanden habe, erklärt Möller. Es sei nur ein Privatmann zu beteiligen gewesen.
Die Namensgebung passt. Denn über den 500 Meter langen Torfbahnweg sei die Strecke der damaligen Torfbahn, die die abgetragenen Torfballen aus dem Himmelmoor über die Kieler Straße durch den Torfbahnweg und die Torfstraße am Rathaus zum Bahnhof brachte, wo sie weiter in Richtung Hamburg oder Neumünster über die AKN-Strecke verladen wurden, verlaufen, erinnert Irene Lühdorff an diesen Wirtschaftsweg, der bis zur Stilllegung der Torfbahn bis 1973 genutzt wurde.
So war es der damalige Pächter des Quickborner Himmelmoores, der Unternehmer Notnagel aus dem damals noch selbstständigen Altona, der den Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen Altona und Quickborn 1879 anregte. Fünf Jahre später wurden bereits die ersten Fahrgäste und Güter über die Strecke der Altona-Kaltenkirchener-Eisenbahngesellschaft (AKE), wie die AKN anfangs hieß, befördert. Sie ist bis heute die wichtigste Bahnverbindung für viele Pendler entlang der Strecke von Kaltenkirchen, Quickborn, Hasloh und Bönningstedt nach Hamburg geblieben.
Nur 50 Jahre nach Erfindung der Eisenbahn hielten also die ersten Züge in Quickborn. „Diese Weitsicht der damaligen Stadtväter ist nicht hoch genug einzuschätzen“, so Irene Lühdorff.