Ein Förderverein in Quickborn möchte das ehemalige Gefangenenlager am Torfwerk im Himmelmoor zu einer NS-Gedenkstätte machen. Das Umweltministerium als Eigentümer unterstützt diese Initiative jetzt.
Quickborn/Kiel. Das sogenannte Rotsteinhaus im Quickborner Himmelmoor hat gute Chancen, eine offizielle Gedenkstätte zu den Gräueltaten des NS-Regimes anerkannt zu werden. Wie die Elmshorner SPD-Landtagsabgeordnete Beate Raudies jetzt dem Förderverein des Henri Goldstein-Hauses mitteilte, unterstütze Umweltminister Robert Habeck diese Initiative.
Als Dienstvorgesetzter der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, auf deren Areal in der Nähe des Torfwerkes das ehemalige Lager jüdischer Kriegsgefangener steht, ist der Minister Eigentümer dieser Immobilie. „Diese Information freut uns sehr“, sagt Fördervereinsvorsitzender Jens-Olaf Nuckel. „So sind wir guter Hoffnung, dass das Rotsteinhaus bis 2020 eine Gedenkstätte wird.“ Bis dahin wird der Torfabbau im Himmelmoor eingestellt.
Ziel sei es, so Nuckel, dieses vollständig erhaltene Gebäude, in dem 53 Juden gefangen gehalten und zum Torfstechen gezwungen wurden, für jedermann öffentlich zugänglich zu machen und dort Ausstellungen und Vorträge zu organisieren, die sich mit aktuellen Themen wie Neonazismus, Fremdenhass und Intoleranz auseinandersetzen. Der Belgier Henri Goldstein war selbst ein damaliger Kriegsgefangener und überlebte diese Zwangsarbeit. In einem Buch und mehreren Briefen an de Stadt Quickborn erinnerte er in den 1980er und 90er Jahren an diese unrühmliche Geschichte.
Die Abgeordnete Beate Raudies hat inzwischen auch das Kulturministerium eingeschaltet und Ministerin Anke Spoorendonk, SSW, gebeten, dieses Vorhaben zu unterstützen, wenn möglich auch mit finanziellen Mitteln. Eine Antwort dazu stehe noch aus.