Er berät den Landrat in Sachen Brandschutz und ist oberster Lobbyist der 52 freiwilligen Feuerwehren mit 2500 ehrenamtlichen Kameraden im Kreis. 2015 übernimmt Frank Homrich die Kreiswehrführung.

Kreis Pinneberg. Kontinuität bei der Kreisfeuerwehr. Die Delegierten der 54 im Kreisfeuerwehrverband (KFV) Pinneberg zusammengeschlossenen Wehren haben Frank Homrich, 57, mit Wirkung zum 1. Januar 2015 für sechs Jahre zum neuen Kreiswehrführer gewählt. Der Hauptbrandmeister aus Wedel tritt die Nachfolge von Kreisbrandmeister Bernd Affeldt an.

Homrich wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des KFV Pinneberg am Mittwochabend im Gartenbauzentrum Ellerhoop mit großer Mehrheit gewählt. Der selbstständige Fototechniker, der bereits seit vier Jahren stellvertretender Kreiswehrführer ist, erhielt 127 der 158 abgegebenen Stimmen. Gegenkandidat Lars Breckwoldt, 31, aus Hasloh kam auf 28 Stimmen. Drei Stimmen waren ungültig.

„Ich freue mich unendlich“, sagte Frank Homrich direkt nach der Wahl. Das Ergebnis von 80,4 Prozent Zustimmung zeige, dass er einen guten Rückhalt unter seinen 2500 ehrenamtlichen Kollegen im Kreis genieße, sagte Homrich. Er sehe den Kreisfeuerwehrverband nicht nur als Dachverband, sondern auch als Solidargemeinschaft aller großen und kleinen Feuerwehren an. Diese wolle er gemeinsam mit den Vertretern aller Wehren innovativ und zukunftsorientiert führen. „Wichtig wird sein, die Menschen für die Freiwillige Feuerwehr zu begeistern und rüberzubringen, wie wichtig das ist.“ Für den Brandschutz im ländlichen Raum gebe es nichts Besseres als eine Freiwillige Feuerwehr. Allerdings nehme der Anteil der technischen Hilfsdienste im Vergleich zu den Brandeinsätzen zu. „Dafür müssen die Kameraden ausreichend geschult werden.“ Das Amt sei ihm eine Herzensangelegenheit, sagte der noch amtierende Jugendwart der Wedeler Feuerwehr.

Wie viele Aufgaben auf den obersten Feuerwehrmann des Kreises Pinneberg zukommen, weiß Bernd Affeldt aus zwölf Jahren Amtszeit genau. „Lieber Frank, ich wünsche dir immer eine gute Hand bei deinen Entscheidungen“, so Affeldt. Landrat Oliver Stolz gratulierte ebenfalls herzlich: „Ich freue mich auf die kommenden Jahre mit einer kontinuierlichen Zusammenarbeit und bin mir sicher, dass der Übergang reibungslos sein wird.“ Den noch zwei Monate amtierenden Affeldt charakterisierte Stolz mit den Worten: „Bernd Affeldt hat eine Ära geprägt als Urgestein eines Feuerwehrmanns im Kreis Pinneberg: locker im Schnack, aber klar in der Sache.“ Dabei sei man natürlich nicht immer einer Meinung gewesen, habe aber immer eine Lösung gefunden. So ist eine der wichtigsten Aufgaben des Kreisbrandmeisters, den Kreisverwaltungschef in brandschutztechnischen Fragen zu beraten und sich als Cheflobbyist für die Interessen der Feuerwehrkameraden einzusetzen.

Für den ab dem Jahreswechsel nicht mehr besetzten Posten des stellvertretenden Kreiswehrführers soll am Sonnabend, 7. März 2015, Homrichs Nachfolger gewählt werden.

Zu Beginn der außerordentlichen Mitgliederversammlung hatten der Elmshorner Wehrführer Stefan Mohr und dessen Stellvertreter Sven Stade einen umfangreichen Bericht über das Großfeuer eines Hochhauses an der Beethovenstraße am 21. Juni dieses Jahres gegeben, an dem mehr als 400 Einsatzkräfte beteiligt gewesen waren. Zudem beförderte Bernd Affeldt den Leiter des Löschzugs Gefahrgut, Markus Ketelsen aus Hasloh, zum Brandmeister.

Frank Homrich trat 1983 in die Freiwillige Feuerwehr (FF) Seeth-Ekholt ein; 1999 Übertritt in die FF Wedel, Wahl zum Gruppenführer und Zugführer; 2003 bis 2009 stellvertretender Wehrführer FF Wedel. Seit Oktober 2010 stellvertretender Kreiswehrführer. Besondere Auszeichnungen: Brandschutz Ehrenzeichen in Silber (25 Jahre).