Vor einem Jahr war der Futterfett-Hersteller in einen Dioxin-Skandal verwickelt und ging insolvent. OleoServ übernimmt die ehemalige Betriebsstätte.

Hamburg. Gut ein Jahr nach dem Dioxin-Skandal übernimmt das Unternehmen OleoServ die ehemalige Betriebsstätte des insolventen Futterfett-Herstellers Harles und Jentzsch. Die Firma übernimmt auch den überwiegenden Teil der Arbeitnehmer im schleswig-holsteinischen Uetersen. „Damit sind die Voraussetzungen erfüllt, dass die Produktionsstätte und ein Teil der Arbeitsplätze dauerhaft erhalten werden können“, sagte Insolvenzverwalter Heiko Fialski am Donnerstag in Hamburg.

Der Futtermittelhersteller soll technische Mischfettsäure zur Herstellung von Futterfett verwandt haben. Die dioxinbelasteten Futterfette wurden bundesweit an Mischfutterhersteller verkauft und gelangten so in die landwirtschaftlichen Betriebe. Allein in Niedersachsen mussten daraufhin im Januar vergangenen Jahres 4.500 landwirtschaftliche Betriebe gesperrt werden.

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Der neue Besitzer will prüfen, welche Produkte er an dem logistisch günstig gelegenen Standort produzieren und lagern will. OleoServ werde als Dienstleister für andere Unternehmen in Uetersen pflanzliche Öle, Fette und Fettsäuren be- und verarbeiten.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens hätten Gläubiger Forderungen von rund 20 Millionen Euro gegen Harles & Jentzsch angemeldet, teilte die Agentur mit. Der Insolvenzverwalter prüfe, welche der Forderungen berechtigt seien. (dapd/dpa/abendblatt.de)