Ole Feddersen singt sich bei The Voice of Germany in die nächste Runde. Xavier Naidoo und The BossHoss sind begeistert von dem Schenefelder.
Schenefeld/Berlin. Er ist vielseitig, stimmgewaltig und ein norddeutsches Original. Ole Feddersen, in der Musikszene besser bekannt unter dem Namen OleSoul, begeistert derzeit bei der Castingshow The Voice of Germany ganz Deutschland und erreichte am Donnerstagabend in der ersten Liveshow die nächste Runde.
Vor allem in seiner Heimatstadt Schenefeld, aber auch in vielen anderen Orten im Kreis Pinneberg ist der 37-Jährige bestens bekannt. Auf Drängen seines Musiklehrers, der das Potenzial von Oles Stimme erkannte, hatte er einst im Alter von zwölf Jahren eine Schülerband am Gymnasium Schenefeld gegründet. Darin spielte Boris Lauterbach, später mit dem HipHop-Trio Fettes Brot deutschlandweit bekannt, den Bass.
Doch auch Ole Feddersen selbst machte von sich reden: 2001 veröffentlichte er sein erstes Album "OleSoul" und ging mit selbigem auf Tour durch Deutschland. Sein Debüt-Song "Wir sehen uns wieder" schaffte es in die Top 100 der Media Control Charts.
2006 folgte sein zweites Album, diesmal nicht mehr nur als Ole, sondern veröffentlicht unter dem Namen OleSoul und betitelt mit "Elbaufwärts". Die Single-Auskopplung "Hamburg & Cologne" sang der gelernte Tischler bei Stefan Raabs zweitem Bundesvisionsongcontest für Hamburg und erreichte dort den fünften Platz. Er war einer der ersten Künstler, die bei TV Total mit der Studioband auftraten.
Bei The Voice of Germany hat sich Ole Ende 2011 als einer von 24 Kandidaten für die Liveshows qualifiziert. Bis dahin war es ein weiter weg. Bei den sogenannten Blindauditions, bei denen die Jurymitglieder - Nena, Xavier Naidoo und Rea Garvey, sowie Alec "Boss" Völkel und Sascha "Hoss" Vollmer von The BossHoss - mit dem Rücken zu den Kandidaten saßen und nur deren Stimme hören konnten, rockte Ole mit dem Song "I need a Dollar" von Aloe Blacc die Bühne und überzeugte sowohl Rea als auch Boss und Hoss.
Der Soul Man aus Schenefeld entschied sich für The BossHoss und konnte sich auch in der nächsten Runde, bei den sogenannten Battles gegen seine Konkurrenten Andi und Bennie durchsetzen. Die drei gaben "Valerie" von Amy Winehouse zum Besten. Das Nordlicht überzeugte erneut und qualifizierte sich für die Liveshows.
Mit der Musik begann Ole Feddersen schon früh. Er hörte die Platten seines Bruders, wurde in seiner Jugend von Sängern wie Bobby Womack, Johnny Bristol und Marvin Gaye geprägt, dazu kamen die Rolling Stones, die Beatles und später auch AC/DC. Auf dem Internetportal MySpace gibt er zudem an, dass seine Musik nicht nur von anderen Künstler und Songs beeinflusst werde, sondern sich diese aus Lebensgefühl, Eindrücken und Begegnungen zusammensetze.
Tatsächlich hatte Ole Feddersen die Musik schon an den Nagel gehängt, doch jetzt kehrt er zurück auf die Bühne - und hat dabei sichtlich Spaß. "Es war eine gute Entscheidung zurückzukommen und es war ein Fehler aufzuhören", sagte er am späten Donnerstagabend, nach seinem Auftritt. Bei der ersten Liveshow bei Pro7 trat er in Berlin mit dem Team BossHoss bei The Voice of Germany gegen das Team von Xavier Naidoo an.
Als Startnummer zehn und damit als einer der Letzten betrat Ole die Bühne im Berliner Studio. In Glitzerjacke und HipHop-Klamotten mit Kappe sang er, umschwirrt von vier Tänzerinnen, "No Diggity" von Blackstreet. Nach dem Auftritt rief er begeistert: "Ich liebe den Scheiß! Vielen Dank, dass ich dabei sein darf! Dankeschön!" Ob die Tänzerinnen ihn irritiert hätten, fragte Moderatorin Doris Golpashin ihn anschließend. Offensichtlich nicht. "Das passiert mir ja täglich. Ich werde ständig auf der Straße angetanzt", antwortete das coole Nordlicht.
Xavier Naidoo lobte wieder einmal den Soul in seiner Stimme und auch The BossHoss waren überzeugt. Naidoo: "Ich find's Hammer, dass so ein Nordlicht so viel Soul mitbringt."
Reichten die Anrufe der Zuschauer noch nicht aus, um Ole in die nächste Runde zu bringen, so entschieden sich seine Coaches Alec und Sascha für den ältesten Kandidaten. Kurz nach 23 Uhr sagte Sascha Vollmer den erlösenden Satz: "Also, wir nehmen Ole mit." Die Freude und die Erleichterung über das Weiterkommen waren dem 37-Jährigen nach der Entscheidung deutlich anzumerken. Dankbar am vorderen Bühnenrand kniend, strahlte er dem Publikum und seinen Coaches entgegen.
Für alle Fans von OleSoul, für alle Kreis Pinneberger und besonders für alle Schenefelder gilt bei der nächsten Live-Show am 13. Januar: Fleißig für "unseren" Ole anrufen, damit er auch in der nächsten Runde dabei ist. Das Finale von The Voice of Germany steigt am 10. Februar in Berlin.