Norderstedt. Norderstedts wichtigstes Veranstaltungshaus wird in fünf Bauabschnitten erneuert. Die Pläne, die Kosten und die Folgen im Überblick.
- Nach einem Wasserschaden mit 60.000 Liter Löschwasser muss die TriBühne saniert werden.
- Norderstedts wichtigstes Veranstaltungshaus schließt voraussichtlich bis Anfang 2026.
- Die Sanierungskosten liegen im Millionenbereich. Die Stadt verhandelt noch mit der Versicherung.
Dass die bevorstehende Sanierung der TriBühne enorme Auswirkungen auf das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Norderstedt haben wird, steht außer Frage. Kürzlich hatte es Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder im Abendblatt-Gespräch bereits angekündigt: Ab den Sommerferien in diesem Jahr dürfte das wichtigste und größte Veranstaltungshaus der Stadt vorerst geschlossen werden, „bis Anfang 2026“ könnte das dauern, schätzte sie. Denn es handelt sich nicht bloß um Reparaturen, sondern um ein umfangreiches und komplexes Vorhaben, wie nun bereits die Vorbereitungen für die erste Sanierungsphase zeigen.
Dadurch, dass die Stadt nun einen gültigen Doppelhaushalt für 2024 und 2025 hat, können unter anderem Ausschreibungen vorgenommen werden, die zuvor im Wartestand waren. Das betrifft einerseits zahlreiche kleinere Projekte, aber eben auch die großen Investitionen. Insgesamt soll es bei der TriBühne fünf Bauabschnitte geben. Und bevor die Büroräume im Unter- sowie im Obergeschoss an der Reihe sind sowie im weiteren Verlauf der große Saal und das Foyer, soll schon sehr bald die Dachsanierung beginnen.
Norderstedt: Sanierung der TriBühne beginnt Ende Juli mit dem Dach
Hierfür sucht Norderstedt nun Fachfirmen, die sich bis 14. Mai bewerben können. Die Arbeiten selbst, das sieht der Zeitplan vor, könnten Ende Juli starten und Ende Oktober bereits abgeschlossen sein, es wird sogar sehr exakt mit 81 Tagen kalkuliert. Die baulichen Besonderheiten des Gebäudes werden bereits aus der Beschreibung des Auftrages erkennbar, denn es gibt zwei Teilbereiche, einer in 15 Meter Höhe, der andere sogar in 24 Meter. Also müssen sowohl ein Treppenturm als auch Fassadengerüste errichtet werden, es ist keine alltägliche Baustelle.
Und deswegen können die Planungen auch nur schrittweise erfolgen. Es werden sich diverse Handwerksbetriebe in der TriBühne tummeln, keinesfalls beauftragt Norderstedt einen Generalunternehmer, sodass vielmehr noch einige Ausschreibungsrunden folgen werden. Dennoch ist vorgesehen, dass ebenso Ende Juli die Sanierung der Büros im Untergeschoss losgeht, diese soll bis Mitte Februar dauern. Und von Ende August bis Ende Februar wären dann die weiteren Büros, also im Obergeschoss, dran, die fertigen Räume könnten am 25. Februar übergeben werden.
2022: Verheerender Wasserschaden verwüstet die TriBühne
Klar ist währenddessen: Das Tagesgeschäft im Rathaus, in der Rathaus-Passage, der Volkshochschule und auch in der Hopfenliebe darf nicht beeinträchtigt werden. „Alle nicht im Umbau befindlichen Teile des Gebäudes müssen vollständig funktionsfähig bleiben“, so die Vorgabe. Zudem ist die Rede von 17 Tagen allein in diesem Jahr, an denen wegen Veranstaltungen überhaupt nicht gearbeitet werden könne. Es ist der Nachteil dessen, dass die Stadtverwaltung, die TriBühne und viele weitere Bereiche in einem einzigen, viergeschossigen Gebäudekomplex umfasst sind.
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Der Wasserschaden von Mai 2022 hatte dazu geführt, dass die gesamte TriBühne bis in den letzten Winkel untersucht wurde. Die durch 60.000 Liter Löschwasser verursachten Zerstörungen konnten zwar mehr oder weniger behoben werden, sodass seit dem Jahreswechsel 2022/2023 ein Spielbetrieb zumindest weitestgehend wieder möglich ist. Doch es war allen Verantwortlichen bewusst, dass es sich nur um eine vorübergehende Instandsetzung gehandelt hatte. Im Frühjahr 2023 wurde ein erstes Konzept präsentiert, wonach allein für die Erneuerung der Technik 6,7 Millionen Euro nötig wären – Dach und Foyer waren da noch gar nicht enthalten.
Norderstedt: Gesamtkosten für die Komplettsanierung der TriBühne stehen noch nicht fest
4,46 Millionen Euro möchte die Stadt von der Versicherung für den Wasserschaden bekommen, nach letztem Stand liefen hier aber noch die Verhandlungen. Kompliziert sind diese, weil sehr genau unterschieden werden muss, denn einige Teile der Sanierung können nicht auf diese Weise verrechnet werden. „Ein Wasserschaden im Veranstaltungsraum und den darunterliegenden Bereichen wird zum Anlass genommen, das Gebäude auch an nicht von dem Wasserschaden betroffenen Stellen umzugestalten“, so beschreibt es die Stadt in der Ausschreibung für die Dacharbeiten.
Wie teuer also die „neue“ TriBühne sein wird, lässt sich noch gar nicht sagen. Lediglich 2,76 Millionen Euro sind im Doppelhaushalt eingestellt, das ist logischerweise nur eine Teilsumme. Alles Weitere wird noch beraten, aller Voraussicht nach vor den Sommerferien im Aufsichtsrat der Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH sowie dann öffentlich im Hauptausschuss. Es wird von den Diskussionen zwischen Verwaltung und Politik abhängen, welche Kosten letztlich akzeptabel sind oder ob es nicht doch eine reduzierte Sanierung tun muss.