Norderstedt. Damit Sicherheitsgefühl der Bevölkerung steigt: Streifen patrouillieren bis Ende Juni weiterhin am Herold-Center und auf U-Bahnhöfen.
Die Sicherheitslage rund um das Herold-Center und die U-Bahnhöfe in Garstedt und Norderstedt-Mitte bleibt auch in den kommenden Wochen und Monaten im Fokus der Norderstedter Polizei. Wie die Polizeidirektion am Mittwoch bekannt gab, wurde die Einstufung als Kontrollbereich für die genannten Orte bis zum 30. Juni verlängert. Die Anordnung wäre zum 31. März ausgelaufen. Doch nach wie vor sieht die Polizei die Bereiche als Brennpunkte, die im Vergleich zum übrigen Stadtgebiet unter überproportional hoher Kriminalität leiden.
Bei den Straftaten würde es sich überwiegend um Eigentumsdelikte wie Laden-, Taschen- oder Fahrraddiebstähle handeln, teilt die Polizei mit. Doch die Öffentlichkeit haben in den vergangenen Monaten vor allem die teilweise erschreckenden Gewaltdelikte an den Brennpunkten verunsichert.
Verstörende Gewalt bei Überfällen
Eine Auswahl der Vorfälle: Zwei Täter verfolgen am Bahnhof Norderstedt-Mitte einen Fahrgast auf dem Bahndamm, halten ihm ein Messer an den Hals, schlagen ihn nieder, rauben und ziehen ihn aus, lassen ihn nackt liegen. In der Nähe des U-Bahnhofs in Norderstedt-Mitte überfallen Unbekannte zwei 16-Jährige, prügeln mit Schlagstock auf einen der Jungen ein und rauben ihn aus.
Zwei Jugendliche attackieren zwei Männer mit Pfefferspray und Elektroschocker auf dem U-Bahndamm Garstedt, einer der Männer bricht danach bewusstlos zusammen. Etliche weitere Fälle sind aktenkundig. Die Polizei spricht von Gewaltdelikten, die überwiegend durch Jugendliche oder Heranwachsende begangen wurden und werden.
Polizei darf Verdächtige durchsuchen
Als Reaktion auf die Lage, hatte die Polizei erstmalig im Juli 2023 die Brennpunkte zu Kontrollbereichen erklärt. Ende 2023 wurde die Anordnung bis März 2024 verlängert, nun folgt die zweite Verlängerung der Maßnahme. In den Kontrollbereichen sind Streifen der Polizei regelmäßig unterwegs und zeigen Präsenz. Dadurch erhofft man sich eine Reduzierung der Straftaten sowie die Erhöhung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung. Tatsächlich blieb die Lage in den vergangenen Wochen ruhig.
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Durch die Anordnung haben die Einsatzkräfte weitergehende Eingriffsbefugnisse. Sie können, wenn sie auf Verdächtige in Norderstedt stoßen, deren Identität klären, also Ausweise verlangen. Selbst körperliche Durchsuchungen und Durchsuchungen mitgeführter Gegenstände sind erlaubt.
Kameras sollen noch dieses Jahr installiert werden
Für zusätzliche Abschreckung sollen noch in diesem Jahr die von der Stadt installierten Überwachungskameras sorgen. Kameras sollen in Garstedt im Wartebereich bei den Bussen hängen, am Vorplatz sowie an der Fläche zwischen Herold-Center und Parkhaus. Ebenso sollen Kameras rund um den U-Bahnhof Norderstedt-Mitte hängen.
Die aufgezeichneten Bilder werden dann wohl vom Norderstedter Ordnungsamt aufgezeichnet und gesichert. Im Bedarfsfall, wenn also Straftaten angezeigt werden, können die Aufnahmen dann der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Die Polizei ist laut Stadtverwaltung derzeit rechtlich, technisch und personell nicht in der Lage, die Video-Daten zu speichern und zu verarbeiten.