Vorübergehendes Abschalten von Atomkraftwerken reicht nicht. Das machen Atomkraftgegner in Norddeutschland deutlich.

Gorleben/Bremen. In Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben sich Tausende Menschen an Mahnwachen beteiligt. Die Botschaft an die Kanzlerin sei, dass das vorübergehende Abschalten von sieben Atomkraftwerken nicht ausreiche, sagte Jochen Stay von der Gruppe „Ausgestrahlt“. „Die Bevölkerung verlangt die tatsächliche Stilllegung.“ An der Aktion hatten sich bundesweit Demonstranten in mehr als 700 Orten beteiligt, rund 80 Mahnwachen gab es in Niedersachsen und Bremen. Auch im Wendland versammelten sich viele Menschen, um den Betroffenen der Reaktor-Katastrophe in Japan ihr Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen.

„Wir haben vor allem die Feuerwehrleute und Liquidatoren (Aufräumarbeiter), die jetzt ihr Leben riskieren, vor Augen, und fragen uns, wer an dieser Stelle noch von politischer Verantwortbarkeit der Atomenergie sprechen mag“, hieß es bei der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. „Atomkraftwerke kann man stilllegen, ein Zwischenlager nicht“, erklärte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke mit Blick auf das nur wenige Kilometer entfernte Gorleben. Am kommenden Sonnabend wollen sich die Gegner der Atomkraft in den vier größten Städten des Landes – Berlin, Hamburg, München und Köln – zu Großdemonstrationen treffen. (dpa)