Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) wirft Thilo Sarrazin (SPD) die pauschale Diskreditierung von Migranten vor.
Hannover. Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) hat Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin (SPD) vorgeworfen, Migranten mit seinen umstrittenen Thesen pauschal zu diskreditieren. „Es gibt unendlich viele fleißige Zuwanderer – diese verdienen Respekt, nicht Häme. Alle jene, die sich einbringen, die ihre Kinder motivieren, die Deutsch lernen, die als Arbeitnehmer Steuern zahlen, die als Unternehmer Arbeitsplätze schaffen – sie alle verdienen Respekt“, sagte Özkan der „Bild“-Zeitung vom Sonnabend. Die 39-Jährige Özkan ist die erste türkischstämmige und muslimische Ministerin in Deutschland. Der frühere Berliner Finanzsenator Sarrazin wirft Ausländern in seinem neuen Buch mangelnde Integrationsbereitschaft vor. Aufgrund der üppigen Zahlungen des deutschen Sozialstaats ziehe Deutschland eine negative Auslese von Zuwanderern an, erklärte Sarrazin. Er fordert eine strengere Auswahl sowie höhere Anforderungen an hier lebende Menschen mit ausländischen Wurzeln.
SPD-Chef Sigmar Gabriel legte Sarrazin wegen seiner Positionen zur Ausländerintegration bereits den Parteiaustritt nahe.