Experten ermittelten die Jahresgebühren in verschiedenen Kategorien. Insgesamt sind diese in den vergangenen zwei Jahren gesunken.
Bremen/Hannover. Die Gebühren für Kindergärten sind im Norden weit höher als in anderen Teilen Deutschlands. Dies ist ein Ergebnis des "Kindergartenmonitors 2010“, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde. So belegt Bremen mit 1.752 Euro bei den Kosten für eine Modellfamilie mit einem Kind und einem Bruttojahreseinkommen von 45.000 Euro den letzten Rang hinter Lübeck (1.716 Euro) und Hamburg (1.656 Euro). Unter den neun Städten ohne Kindergartengebühren ist Salzgitter als einzige norddeutsche Stadt dabei, heißt es in der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Consult. Auftraggeber waren die Zeitschrift "Eltern“ und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.
Insgesamt sind die Kindergartengebühren laut Studie in den vergangenen zwei Jahren um bis zu 16 Prozent gesunken. In den norddeutschen Kommunen sind nach Einkommen gestaffelte Beiträge verbreiteter als im Süden. Neben Salzgitter stehen auch Rostock (628 Euro) und Wolfsburg (672 Euro) vergleichsweise gut da. Unter den 20 Großstädten mit den höchsten Gebühren befinden sich zwölf aus dem Norden, darunter Kiel (1.440 Euro), Hannover (1.464 Euro) und Flensburg (1.524 Euro).
Etwas besser sieht es in der untersuchten Modellfamilie mit zwei Kindern und einem Jahresbrutto von 80.000 Euro aus. Auch hier belegt Bremen mit 2.453 Euro auf Rang 93 einen schlechten Platz. Immerhin elf nord deutsche Städte sind im ersten Drittel zu finden, darunter die Landeshauptstädte Kiel mit 720 Euro auf Rang 21 und Hannover mit 732 Euro auf Rang 23.
Angesichts der starken Unterschiede zwischen den Städten forderte der Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Hubertus Pellengahr, mehr Transparenz bei der Gebührenerhebung. Zugleich plädierte er für einkommensunabhängige Gebühren. Einkommensschwachen Familien sollte "über das Steuersystem“ geholfen werden. Kitagebühren seien kein "Umverteilungsinstrument zwischen mehr oder weniger gut verdienenden Familien“.
Die Experten ermittelten die Jahresgebühren in vier verschiedenen Kategorien: für Modellfamilien mit einem mittleren (45.000 Euro) und einem höheren (80.000) Jahres-Brutto-Einkommen sowie für Modellfamilien mit einem Kind im Alter von vier Jahren und mit zwei Kindern im Alter von 3,5 und 5,5 Jahren. Die Gebührenhöhe bezieht sich auf die jeweilige Mindestbetreuungszeit – in der Regel ist dies eine Halbtagsbetreuung.