Elf Behälter sollen dieses Jahr aus La Hague ins Wendland gebracht werden. Wann der Transport genau stattfindet, bleibt geheim.
Salzgitter. Nach einem Jahr Pause rollt in diesem Jahr wieder ein Atommüll-Transport ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter erteilte am Montag die Genehmigung. Elf Behälter mit Resten von abgebrannten Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken sollen oberirdisch in einer Halle in Gorleben (Kreis Lüchow-Danneberg) gelagert werden. Sie kommen aus der französischen Wiederaufarbeitung in La Hague und werden.
Es wird der zwölfte Atommüll-Transport nach Gorleben. Atomkraftgegner - darunter die Grünen und die Linke im niedersächsischen Landtag - protestierten am Montag dagegen. Streit gibt es derzeit vor allem auch um das mögliche Atommüll-Endlager in Gorleben - ein Salzstock, der nach zehnjähriger Pause unter Tage wieder erkundet werden soll.
Zuletzt war im Herbst 2008 hoch radioaktive Fracht aus La Hague ins Zwischenlager gekommen. Atomkraftgegner versuchten, den Transport aufzuhalten, der stets von einem großen Polizeiaufgebot gesichert wird. Die Fahrt auf der Schiene und später mit Lastwagen auf der Straße dauerte insgesamt fast 80 Stunden.
Die Behörden nennen offiziell keinen Transporttermin. Es ist aber davon auszugehen, dass die Atommüll-Behälter in diesem Jahr wieder im November rollen. Genehmigt hat das BfS sowohl deutsche Behälter des Typs Castor als auch das französische Modell TN 85. Es werde durch Auflagen sichergestellt, dass die Grenzwerte für radioaktive Kontaminationen an der Oberfläche der Transportbehälter eingehalten werden, teilte die Strahlenschutz-Behörde am Montag mit.
Im Zwischenlager in Gorleben - eine 4500 Quadratmeter große Halle - stehen bereits 91 Behälter mit Atommüll. Aus La Hague müssen insgesamt noch 22 weitere Behälter ins Wendland gebracht werden. Im Innern befinden sich 20 oder 28 sogenannte Kokillen, in denen stark strahlender Atommüll einschmolzen ist.
Greenpeace sieht mit dem Transport eine weitere Festlegung auf den Standort Gorleben als Atommüll-Endlager. „Die Bundesregierung muss den Salzstock aufgeben und alternative Standorte untersuchen“, forderte die Umweltschutz-Organisation.
“Das ist die nächste Attacke von CDU und FDP gegen die Sicherheitsinteressen der Bevölkerung, gegen das Wendland und gegen das Ende der Atomstrom-Produktion“, kritisierte Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel. Der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion, Kurt Herzog, erwartet bei diesem Castor-Transport mehr Proteste als in den vergangenen Jahren.