Während ihrer Zeit als niedersächsische Umweltministerin sei ihre Arbeit von ihrer damaligen Bundeskollegin konterkariert worden.

Hannover. Niedersachsens Ex-Umweltministerin Monika Griefahn (SPD) hat eine Einmischung der früheren schwarz-gelben Bundesregierung in ihre Atompolitik der 90er Jahre beklagt. Die früheren Bundesumweltminister Klaus Töpfer und Angela Merkel (beide CDU) hätten ihre Arbeit „konterkariert“, sagte Griefahn am Donnerstag in Hannover im Landtags-Untersuchungsausschuss zum maroden Atommülllager Asse.

„Merkel hat gemeint, wir würden alle spinnen, weil wir der Atomtechnologie kritisch gegenüberstehen.“ Risiko-Vorsorge sei für die Bundesregierung ein Fremdwort gewesen, als hätte es die Tschernobyl-Katastrophe nie gegeben, sagte Griefahn. Sie war von 1990 bis 1998 niedersächsische Umweltministerin im Kabinett von Gerhard Schröder (SPD). 2009 verpasste die 55 Jahre alte kultur- und medienpolitische Expertin im Wahlkreis Harburg den Wiedereinzug in den Bundestag.