Laut einem Bericht des “Spiegel“ wollen Union und FDP den ehemaligen Bundeskanzler im Gorleben-Ausschuss vernehmen. Der Grund ist unbekannt.
Hamburg. Union und FDP wollen nach „Spiegel“-Informationen Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) als Zeugen im Gorleben-Ausschuss vernehmen. Eine Begründung, warum der 91-Jährige vor das Gremium zitiert werden solle, blieben die Regierungsfraktionen in ihrem Antrag schuldig, berichtete das Magazin am Sonnabend vorab.
Der Bundestagsuntersuchungsausschuss soll klären, ob Gorleben während der schwarz-gelben Regierung Helmut Kohl 1983 aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse oder politischer Einflussnahme als mögliches Atommüll-Endlager ausgewählt wurde. Schmidt führte bis 1982 eine sozial-liberale Koalition.
Der Gorleben-Ausschuss soll in der kommenden Woche über die vorliegenden Beweismittelanträge beraten und abstimmen. Die Opposition fordert laut „Spiegel“ in 84 Anträgen Unterlagen zur Gorleben-Entscheidung an, die bis in die 1970er Jahre zurückreichen. Union und FDP hingegen verzichteten in ihren 18 Anträgen auf Akteneinsicht. Sie wollten zwei Gutachten in Auftrag geben und Zeugen vernehmen, berichtete der „Spiegel“. Neben Schmidt gehörten dazu auch die ehemaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) und Sigmar Gabriel (SPD).