Trotz des Angriffs stehe man der Wiederansiedlung des Wolfs aber weiterhin positiv gegenüber, so die Sprecherin des Umweltministeriums.

Munster. Nach der Rückkehr der Wölfe nach Niedersachsen zeigen sich nun erste Konsequenzen: Ein Wolf hat im niedersächsischen Munster vier Heidschnucken gerissen. Zwei Mutterschafe und zwei Lämmer seien bei dem Angriff getötet worden, sagte Wolfsberater Helge John am Mittwoch.

Die Weide sei nur von drei Seiten eingezäunt gewesen. Ein kleiner Fluss habe als zusätzliche Begrenzung gedient. „Das hat es dem Wolf sehr leicht gemacht“, sagte John. Der Wolf habe eines der Tiere in einen nahe gelegenen Busch geschleppt, sich vollgefressen und sich neben seiner Beute schlafen gelegt.

+++ Fotobeweis im Segeberger Forst: Der Wolf ist zurück! +++

Ende Juli war bekannt geworden, dass zum ersten Mal seit 150 Jahren in freier Wildbahn Wolfswelpen in Niedersachsen geboren wurden. Offenbar befand sich der Wolf auf Nahrungssuche für seinen Nachwuchs.

Trotz des Angriffs stehe man der Wiederansiedlung des Wolfs aber weiterhin positiv gegenüber, sagte die Sprecherin des Umweltministeriums, Silke Schaar. „So etwas kann passieren. Das kann man nicht ausschließen, wenn man wieder Wölfe im Land hat“, sagte sie.

Der Angst der Schafhalter wolle man durch die Aufklärungsarbeit der 40 ehrenamtlichen Wolfsberater im Land begegnen. Diese erklärten unter anderem, wie Schafe geschützt werden können. „Man muss sich eben einfach darauf einstellen, dass sich in Deutschland wieder mehr Wölfe ansiedeln“, sagt Schaar.

Die Kosten für die getöteten Tiere werden nach einem entsprechenden Antrag vom Land übernommen. Zum Nachweis, dass es sich tatsächlich um den Angriff eines Wolfs handelt, wird eine DNA-Analyse vorgenommen.

(dapd)