Analyse einer Kotprobe brachte den Beweis. Ob das Tier sich dort angesiedelt hat oder auf der Durchreise war, ist noch unklar.
Waren/Schwerin. Im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern ist erstmals ein Wolf sicher nachgewiesen worden. Laut der genetischen Analyse einer Kotprobe handelt es sich um ein männlichen Tier, das offensichtlich zur deutschen-westpolnischen Population gehört, teilte das Schweriner Landwirtschafts- und Umweltministerium am Freitag mit. Unklar sei, ob es sich um den bereits bekannten Wolf aus der Kyritz-Ruppiner Heide im Nachbarland Brandenburg, um ein durchziehendes Tier oder um eine neue Ansiedlung handelt. Tierhalter in der Region sollten zum Schutz ihrer Tiere um die Weiden geschlossene 90 Zentimeter hohe Elektronetz-Zäune errichten oder ihre Tiere nachts in einem Stall unterbringen.
Mecklenburg-Vorpommern hat seit zwei Jahren einen Wolfs-Managementplan, zu dem unter anderem auch finanziele Hilfen für vorbeugende Schutzmaßnahmen sowie Kompensationszahlungen für die durch Wölfe verursachten Schäden an Nutztieren gehören. Im Nordosten seien Einzelwölfe derzeit in drei Territorien nachgewiesen. Mit weiteren Ansiedlungen sei zu rechnen. Seit 2007 wurden in dem Bundesland 14 Übergriffe auf Nutztiere registriert, bei denen ein Wolf als Verursacher in Frage kommt. Insgesamt wurden dabei 86 Nutztiere getötet und weitere 28 verletzt. Die Halter bekamen Kompensationsleistungen in Höhe von insgesamt etwa 25.000 Euro. Am kommenden Donnerstag wollen das Ministerium und die Naturschutzorganisation WWF in Karow Ergebnisse der vor einem Jahr geschlossenen Kooperation „Herdenschutz“ vorstellen. (EPD)