Ihm würden “die Linken stinken“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident bei seinem Auftritt auf dem Volksfest Gillamoos.

Abensberg. Nach der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag hat Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) die Linke heftig attackiert. Union und FDP rief er auf, angesichts der Wahlniederlage anzupacken und zusammenzustehen.

Die Linkspartei habe in Teilen ein gestörtes Verhältnis zur parlamentarischen Demokratie und dürfe „überhaupt nicht Koalitionspartner für andere demokratische Parteien sein“, sagte McAllister am Montag auf dem Volksfest Gillamoos im niederbayerischen Abensberg mit Blick auf die SPD-Koalitionsoptionen in Schwerin – in seiner ersten Rede in einem bayerischen Bierzelt überhaupt.

Man dürfe sich in Deutschland „diesen Bullshit von den Linken“ nicht länger gefallen lassen. „Wer mit Kommunisten paktiert, verhält sich unanständig“, sagte er. „Auch mir stinken die Linken.“ Von der SPD verlangte McAllister mehr Demut. Denn diese sei beispielsweise keineswegs unschuldig an der gegenwärtigen Euro-Krise, betonte er.

Union und FDP rief McAllister auf, sich gegenseitig nicht weiterhin schlecht zu machen. „Wir müssen aufhören, in Journalistenkreisen schlecht über uns zu reden.“ Seinen Berliner Parteifreunden wolle er manchmal zurufen: „Ihr könnt auch gelegentlich mal die Klappe halten.“ Er betonte: „Anpacken und zusammenstehen, darum geht es in der politischen Auseinandersetzung.“ Zur Wahl in Schwerin sagte er: „Das war gestern kein guter Tag für uns.“ Und mit Blick auf die FDP-Pleite und FDP-Generalsekretär Christian Lindner, der in einem benachbarten Bierzelt sprach, fügte McAllister hinzu: „Ich dachte, der wär’ zum Lazarett in Schwerin.“

„Sorry, ich sprech’ kein Deutsch“, hatte McAllister seine Rede begonnen. „It is a great honour for me to be here this morning“, sagte er, und fügte unter johlendem Beifall hinzu: „Long live the Gillamoos, long live Bavaria, long live the CSU.“ Dann schwenkte er doch auf Deutsch um, sagte „Grüß Gott“ und scherzte mit Blick auf seine Abstammung: „Die Schotten marschieren nach Abensberg ein.“

Zur Begrüßung hatte der Deutsch-Schotte McAllister, der seit 2010 in Niedersachsen regiert, die Klänge des alten Schlagers „An der Nordseeküste“ über sich ergehen lassen müssen – was er mit Humor nahm. Nervös sei er in den Tagen vor der Rede aber schon gewesen, hieß es aus seinem Umfeld. Am Montag selbst hatte sich die Nervosität dann wohl gelegt – McAllister zog bestens gelaunt ins Bierzelt ein.