Ein eigenes Energiekonzept ist geplant: David McAllister bei Jubiläumsfestakt zum 25-jährigen Bestehen des Hauses in Hannover.
Hannover. Niedersachsen wird für eine neue Energie- und Klimaschutzpolitik eigene Akzente setzen. Die nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima eingeleitete Energiewende, sei „die größte gesellschaftspolitische Herausforderung seit der deutschen Wiedervereinigung“, sagte Ministerpräsident David McAllister (CDU) am Donnerstag beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Umweltministeriums in Hannover. Man werde ein eigenes Energiekonzept und in etwa drei Monaten ein Klimaschutzkonzept vorlegen.
Die im Jahr 1986 vom damaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (CDU) getroffene Entscheidung, nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ein Landesumweltministerium zu gründen, nannte McAllister „richtig und notwendig“. Die seinerzeit von Albrecht genannten Ziele wie „Errichtung von Windkraftwerken, Nutzung der Erdwärme, Gewinnung alternativer Kraftstoffe aus nachwachsende Rohstoffen und Biogaserzeugung aus Abfällen“ seien erstaunlich aktuell.
Das Umweltministerium habe auf einem schwierigen, oft streitigen Weg viel erreicht. Die umwelt-, energie- und klimaschutzpolitischen Herausforderungen würden in den nächsten Jahren weiter wachsen, betonte der Ministerpräsident: „Die Bewahrung der Schöpfung ist ein zentrales Anliegen, das uns über die Parteigrenzen hinweg eint.“
An dem Festakt im Forum des niedersächsischen Landtages nahmen 450 Gäste teil, darunter viele Mitarbeiter des Ministeriums, Landtagspräsident Hermann Dinkla, Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) und dessen Amtsvorgänger Monika Griefahn (SPD) und Wolfgang Jüttner.
Mit der früheren Greenpeace-Aktivistin Griefahn sei Farbe in das Ministerium eingezogen, sagte Ministerpräsident McAllister. „Sie gab sich kämpferisch, wenn es sein musste auch widerständig.“ Ihr Nachfolger Jüttner habe sich als ausgewiesener Umweltexperte mehr Anerkennung erworben, als er selbst glaube. Sander sei mittlerweile „dienstältester Umweltminister in Niedersachsen und dienstältester Umweltminister in Deutschland“. Er sei authentisch und mache seit achteinhalb Jahre Umweltpolitik mit den Menschen.
Sander sprach sich gegen eine Zusammenlegung von Umwelt- und Landwirtschaftsressort aus. „Umweltpolitik ist so wichtig, dass das Ministerium auch in Zukunft ein eigenständiger Bereich bleiben muss“, sagte er. (dapd)