Die Universität Potsdam hat die Plagiatsvorwürfe gegen Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann nicht entkräften können.

Potsdam/Hannover. Die Plagiatsvorwürfe gegen den niedersächsischen Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) bleiben bestehen: Die Universität Potsdam hat die Ergebnisse der ersten Untersuchungen zu den Vortwürfen zur Doktorarbeit Althusmanns vorgestellt. Der zuständige Dekan sei zu dem Schluss gekommen, "dass die Verdachtsmomente nicht hinreichend ausgeräumt werden konnten“, teilte die Hochschule am Mittwoch mit. Die Dissertation des amtierenden Präsidenten der Kultusministerkonferenz werde daher von einer Kommission zur Untersuchung von Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens genauer unter die Lupe genommen.

Unterdessen reagierte Bernd Althusmann auf die weiteren Prüfung seiner Doktorarbeit gelassen: "Eine neue Sachlage ist nicht eingetreten“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Hannover. Dass die Universität Potsdam eine spezielle Kommission zur Untersuchung der Vorwürfe einsetzen wolle, bezeichnete Althusmann als normalen Vorgang. Der derzeitige Präsident der Kultusministerkonferenz soll in seiner Dissertation gegen wissenschaftliche Standards verstoßen haben. "Jede Unterstellung der Täuschung weise ich nach wie vor entschieden zurück“, sagte der Kultusminister.

Althusmann seit 6. Juli wegen Doktorarbeit unter Druck

Der Dekan des Fachbereichs für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Klaus Goetz, will die 2007 abgegebene Dissertation nun in einem formellen Untersuchungsverfahren prüfen lassen. Althusmann hätte von den Vorwürfen nur entlastet werden können, wenn sich der Täuschungsverdacht in einer ersten Analyse nicht hinreichend bestätigt hätte oder "aufgrund vollständiger Aufklärung ausgeräumt“ worden wäre, erklärte die Uni mit Verweis auf ihre Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis.

Der CDU-Politiker hatte in der vergangenen Woche eine umfangreiche Stellungnahme zu den Plagiatsvorwürfen an die Universität geschickt. Auch ein Gegengutachten sollte die Anschuldigung entkräften, er habe in seiner Doktorarbeit nicht korrekt zitiert. (abendblatt.de/dpa)