Hannover. Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) steht wegen möglicher Fehler in seiner Doktorarbeit seit drei Wochen unter Druck. Ein chronologischer Überblick.
6. Juli: Der Fall kommt ins Rollen. Medien berichten, dass der Minister in seiner Dissertation inhaltliche wie wörtliche Übernahmen aus anderen Werken nicht korrekt gekennzeichnet habe. Althusmann sagt, er habe die Arbeit nach „bestem Wissen angefertigt“ und entschuldigt sich für mögliche handwerkliche Fehler. Die Opposition legt ihm den Rücktritt für den Fall nahe, dass die Kritik zutreffe.
8. Juli: Ministerpräsident David McAllister (CDU) fordert einen geduldigen Umgang und stellt sich hinter seinen Minister. Der Ball liege zunächst bei der Universität, heißt es aus der Staatskanzlei.
9. Juli: Laut einem Medienbericht hat Althusmann auch seinen eigenen Doktorvater falsch zitiert und dabei gegen wissenschaftliche Standards verstoßen.
11. Juli: Die Vorsitzende des Bundestags-Bildungsausschusses, Ulla Burchardt (SPD), fordert Althusmann auf, bis zur Klärung der Vorwürfe sein Amt als Präsident der Kultusministerkonferenz ruhen zu lassen. Der Minister lehnt dies ab. „Die Vorwürfe gegen mich sind inszeniert und seit Wochen vorbereitet“, sagte er.
20. Juli: Bei der Universität Potsdam gehen per E-Mail Teile einer Stellungnahme von Althusmann ein.
27. Juli: Der Plagiatsverdacht bleibt bestehen. Die Universität teilt mit, „dass die Verdachtsmomente nicht hinreichend ausgeräumt werden konnten“. Die Dissertation soll nun von einer speziellen Kommission unter die Lupe genommen werden.