Zuvor hatten Berichte für große Unruhe bei den betroffenen Bürger gesorgt, dass die endgültige Rückholung erst 2036 beginnen könnte.

Remlingen/Berlin. Im maroden Atommüll-Lager Asse soll unmittelbar nach dem Besuch von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) am Freitag eine erste Kammer angebohrt werden, in der radioaktive Abfälle lagern. „Heute wurden die letzten Genehmigungsvoraussetzungen hierfür erfüllt“, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) am Donnerstagabend. Damit könne der erste Schritt der Probephase für die Rückholung der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle beginnen. Mit der Probephase will das BfS die offenen Fragen klären, wie die Abfälle zurückzuholen sind.

Zuvor hatten Berichte für große Unruhe bei den betroffenen Bürger gesorgt, dass die endgültige Rückholung im schlimmsten Fall erst 2036 beginnen könnte. Altmaier kündigte daraufhin seinen Besuch an und fordert eine Beschleunigung bei der geplanten Rückholung. Allerdings stehen die Arbeiten in dem früheren Salzbergwerk unter Atomrecht, weshalb viele strenge und komplizierte Auflagen zu erfüllen sind. Allein für das Anbohren der betroffenen Kammer 7 war ein Forderungskatalog von fast 1000 Seiten abzuarbeiten. Die Anbohrung sollte schon vor Monaten beginnen. Damit soll zunächst ein erster Überblick gewonnen werden, wie es überhaupt in der Kammer aussieht.

Altmaier will Atommüll-Problem in der Asse in Angriff nehmen

Es ist unklar, ob sich der Müll noch in den Fässern befindet oder eingedrungenes Wasser ihn aufgelöst hat. Pro Tag dringen rund 12 000 Liter Wasser in die Anlage ein, in die bis zum Jahr 1978 etwa 126 000 Atommüllfässer gekippt wurden. Die Bergung könnte mehrere Milliarden Euro kosten – wenn sie überhaupt möglich ist. (dpa/abendblatt.de)